c 2004 bei Knaur Verlag
COVER:
Wehe dem, der mit dem Feuer spielt…
Will Lokkens ist ein Kleinkrimineller, der vom Verkauf gestohlener Autos lebt. Auf dem Weg zu seinem Hauptkunden, dem Bordellbesitzer Georg, macht er eines Tages den Fehler seines Lebens: Er fährt in einer Kölner Villengegend ein etwa zwölfjähriges Mädchen an, das verängstigt in den Trümmern eines kürzlich ausgebrannten Hauses verschwindet. Von schlechtem Gewissen geplagt, durchforstet er den Keller der Ruine. Die Wände der Villa scheinen Unheimliches zu bergen: Die ungebändigte Wut des Feuers glüht noch immer in den geschwärzten Mauern. Und das Mädchen, Duffy, scheint mit der Macht des Feuers im Bunde…
Wills Leben wird nach diesem Ereignis völlig aus der Bahn geworfen. Seine Exfreundin und große Liebe Martina stellt sich als Mutter des unheimlichen Mädchens heraus. Dann wird Duffy plötzlich entführt. Und Georg, der Zuhälter, ist ganz und gar nicht, was er scheint…
Während Will verzweifelt versucht, das entführte Kind aufzuspüren, flammen in der Stadt immer neue Brände auf – gezielt, aggressiv, verheerend. Und langsam, ganz langsam erkennt Will, dass nicht nur das Leben Duffys und aller anderen, die mit ihr zu tun haben, in Gefahr ist. Er selbst ist die zentrale Figur in einem Kampf, in dem seine Ahnen seit mythischen Zeiten die Hauptrolle spielen. Es geht um Feuer – um das Drachenfeuer und seine weltzerstörende Macht…
Wolfgang Hohlbein, 1953 in Weimar geboren, ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren überhaupt, gleichermaßen beliebt bei jugendlichen und erwachsenen Lesern. Wolfgang Hohlbein lebt mit seiner Frau, seinen fünf Kindern und einem Enkelkind, umgeben von einer Schar Katzen, Hunde und anderer Haustiere in der Nähe von Neuss.
REZENSION:
Mit “Feuer” erschuf der wohl bekannteste deutsche Fantasy-/Horror-Autor einen neuen apokalyptischen Thriller, in dem das Feuer die Millionenstadt Köln bedroht.
Seine Hauptperson in diesem Plot ist ein Kleinkrimineller namens Will Lokkens, der, ähnlich wie McClane in der bekannten “Stirb-Langsam-Reihe”, eher zur falschen Zeit am falschen Ort auftaucht und somit in etwas hineingezogen wird, womit er mit Sicherheit nichts zu tun haben möchte und sich als eine beinahe zu große Nummer für ihn herausstellt.
Nichtsdestotrotz nimmt er widerwillig die Herausforderung an und den Kampf gegen diese uralten Mächte auf und wird dem Leser von Seite zu Seite immer sympathischer und von Hohlbein sehr detailliert und glaubwürdig mit allen seinen Problemen dargestellt.
Wolfgang Hohlbein beginnt sehr dezent, driftet sehr schön in die Mystik-Ecke um dann den größten Teil des Romans als beinahe klassisch anmutenden Thriller zu erzählen. Glücklicherweise bekommt er jedoch die Kurve in die mythischen Abgründe der Geschichte und verwebt seinen Roman geschickt mit alten germanischen Sagen und Legenden. Somit entstand endlich mal wieder ein echter Hohlbein, der absolut zu überzeugen weiß und beweisst, daß er in den fantastischen, mystischen und gruseligen Bereichen zu Hause ist und dort am Besten zu überzeugen weiß.
Jürgen Seibold/20.02.05
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