c 2004 Knaur Taschenbuch
COVER:
Spanien im 15. Jahrhundert:
Nach dem Tod seines Vaters flüchtet der Katalane Xavier de la Valle mit seiner Mutter und seiner Schwester vor seinem grausamen und tyrannischen Onkel in die Stadt seiner Träume, nach Granada. Doch im letzten maurischen Königreich auf spanischem Boden scheint nichts mehr so wie in den schwärmerischen Berichten seines Vaters – ganz im Gegenteil:
Es herrscht erbitterter Krieg zwischen Christen und Moslems. Als sich sein Herz zwischen der Tochter des Emirs von Granada und der schönen Christin Maria entscheiden muss, gerät er in höchste Gefahr…
REZENSION:
Wolf Kunik’s „Der Katalane“ handelt von Xavier de la Valle, der nach dem Tod seines Vaters mit seiner Mutter und seiner Schwester vor seinem Onkel nach Granada flüchtet. Dort angekommen zeigt sich jedoch, daß das Leben in dieser von seinem Vater geliebten Stadt nicht mehr so ist, wie es nach seinen Erzählungen wohl mal war. Er schafft es aber trotzdem, dort einigermaßen Fuß zu fassen und wird der Zögling eines anerkannten Meisters der Universität. Nachdem er durch seine Liebe zur Christin Maria die Verbindung zur Tochter des Emirs nicht eingehen möchte, befindet er sich abermals auf der Flucht vor ihrem erzürnten Bruder.
Dieser Plot wird von Wolf Kunik routiniert erzählt und fesselt den Leser an die 400 Seiten des Buches. Die Geschichte ist spannend erzählt und das einzige Problem ist die leicht ungenügende Aufbereitung der damaligen Zeit. Man hätte durch den eingängigen Lesefluss gerne noch viel mehr über die Unruhen und Probleme dieser Zeit erfahren – was jedoch leider nicht tiefergehend vom Autor ausgebaut wird. Übrig bleibt trotzdem ein spannender historischer Roman, der viele Bosheiten der damaligen Zeit (man denke nur wieder einmal an die „gute alte“ Inquisition) anschneidet und den Leser dazu verleitet, daß Licht noch ein wenig länger anzulassen.
Jürgen Seibold/20.09.04
Antworten