Originaltitel: Nightfall
Aus dem australischen Englisch von Birgit Reß-Bohusch
Deutsche Erstausgabe Januar 2012
(c) 2011 Will Elliott
(c) der deutschsprachigen Ausgabe: 2012 Piper Verlag GmbH, München
ISBN 978-3-492-26848-6
ca. 297 Seiten / € 12,99
COVER:
Für alle „Inception“-Fans ist dieser Roman das perfekte Kinoerlebnis im Kopf: Die Welt „Nightfall“ ist ein Ort außerhalb von Raum und Zeit, an dem Geschöpfe ihr Unwesen treiben, die den schlimmsten Albträumen entsprungen zu sein scheinen. Als Aden hier erwacht, hat er nicht nur sein Gedächtnis verloren, sondern sein ganzes bisheriges Leben. Er ist in Nightfall gestrandet, einem Reich, das ihm fremd und doch unheimlich vertraut erscheint. Aden erfährt, dass er mit dieser Welt enger verbunden ist, als er ahnte – und dass Nightfall dem Untergang geweiht ist. Aden muss das Unmögliche versuchen: den Prozess umkehren und Nightfall retten …
REZENSION:
Will Elliott konnte mich mit seinem Debüt „Hölle“ durch seine irrsinnige Geschichte bereits durchweg überzeugen. Aus diesem Grund war ich auch überaus erfreut, als sein neues Werk „Intrusion“ auf den Markt kam. Den Genuss des Buches konnte ich beinahe nicht erwarten und somit widmete ich mich auch innerhalb kürzester Zeit dem als „Thriller für alle Inception-Fans“ betitelten Werk.
Elliott begann auch wahrlich virtuos: Erneut lässt er einen Protagonisten etwas gänzlich wirres erleben. Wachte dieser doch nach einem Selbstmordversuch in einer neuen und aberwitzigen Welt auf. Hier lässt Will Elliott auch seine geniale Fantasie freien Lauf und er schafft es problemlos, verschiedene Genre auf einander prallen zu lassen. Immerhin findet sich sein Darsteller in einer Fantasywelt wieder und hat dort mit unterschiedlichsten Begebenheiten zu kämpfen.
So weit so gut, dies klingt alles absolut Blockbuster-fähig, wäre der Autor nicht irgendwie seinen eigenen Ideen davon gelaufen. Man hat mehr und mehr das Gefühl, dass die Story sich ins Unendliche verläuft und der Autor nur noch mit Mühe seinen Weg zum Ende führt.
Das Ende besitzt leider auch alleinstehend die ansonsten sehr geringe Dualität zu dem genannten Kinothriller – hinzu kommt, dass man bereits lange vorher mit einem Ende dieser Art rechnet. Somit kann durch diese Vorhersagbarkeit auch kein großer Aha-Effekt mehr aufkommen.
Ich bin mir nun nicht sicher, ob dies der Übersetzung geschuldet ist, oder ob der Autor einfach mit seiner eigenen Idee überfordert war.
Durch „Hölle“ erwartete ich erheblich mehr, sticht Elliott doch dadurch bereits als gänzlich neu gearteter Autor aus der Masse heraus – mit „Intension“ hat er leider sehr viel von diesem zarten Pflänzchen eines gelungenen Rufes wieder in die Weiten der Vergessenheit gelegt.
Schade – mit ein wenig mehr Esprit wäre das sicherlich ein sehr gelungener Roman geworden.
Jürgen Seibold/07.01.2012
Antworten