c 2004 Knaur Verlag
COVER:
Auf Drängen ihrer Familie und nicht aus Liebe hat Anne Katharina Vogelmann den Haller Salzsieder und Ratsherrn Michel Seyboth geheiratet.
Als die Unruhen der Bauernkriege und ihre zu allem entschlossenen Anhänger nach Schwäbisch-Hall vordringen, befindet sich unter ihnen auch Rugger, Katharinas große Jugendliebe. Plötlich steht sie ihm wieder gegenüber, jenem Mann, der ihr den ersten Kuss raubte, – und kann sich der wieder aufflammenden Leidenschaft nicht entziehen. Michel, ein strenger Befürworter der alten Gesellschaftsordnung, beäugt Rugger äußerst misstrauisch, und bald gerät Anne Katharina zwischen die Fronten der verfeindeten Parteien. Sie muss sich entscheiden – nicht nur, auf welcher Seite sie steht, sondern auch zwischen ihrem Ehemann und ihrer Jugendliebe.
Ulrike Schweikerts neuer historischer Roman schildert auf ungemein packende Weise ein Stück deutscher Geschichte und erzählt gleichzeitig vom Schicksal einer Frau, die das Leben vor eine fast unmenschliche Entscheidung stellt.
Ulrike Schweikert, 1966 in Schwäbisch-Hall geboren, gab nach sechs Jahren ihren Job als Wertpapierhändlerin auf und studierte zunächst Geologie, später Journalismus. Nebenher begann sie über die Geschichte ihrer Heimatstadt zu recherchieren. So entstand ihr Roman „Die Tochter des Salzsieders“, der genau wie „Die Hexe und die Heilige“ und „Die Herrin der Burg“ ein großer Erfolg wurde.
REZENSION:
Die Geschichte der Salzsiedersgattin Anne Katharina legt nicht nur ihre unglückliche Ehe mit Michel Seyboth und ihre verbotene Liebe zu dem Landsknecht Rugger Beltz dar, sondern beleuchtet sehr detailliert, spannend und intensiv die Unruhe im Land, die Bauernkriege und deren Folgen zu Beginn des 16.Jahrhunderts.
Ulrike Schweikert zeigt in diesem Roman sehr deutlich, daß historische Ereignisse auch spannend und interessant sein können, wenn diese in beinahe unmittelbarer Nähe geschahen.
Man braucht also nicht immer Kreuzzüge, Helden, namhafte Kriege,… – ein historisches Ereignis in der Schwäbischen- und Fränkischen Alb genügt völlig.
Man ist bei solchen Romanen immer wieder erstaunt, wie leichtgläubig, festgefahren, hartnäckig, traditionsverliebt und borniert die Menschen damals waren. Sobald sich jemand darüber hinwegzusetzen versucht – egal, ob es sich um die Bauern oder um Anne Katharina handelt – können die dagegen angehenden sich fast immer nur mit Gewalt von dieser vermeintlichen Bedrohung befreien.
Ob sich da bis heute viel geändert hat??
Endlich mal wieder ein historisches Buch zum Verschlingen und somit für mich Tipp des Monats.
Den einzigen Vorwurf, den ich machen kann, betrifft die Beschreibung auf dem Cover dem Buches:
Es ist wieder einmal so, daß ich als potenzieller Käufer dieses Buch niemals zur Kasse getragen hätte, da ich bei einer solchen Darstellung an eine romantischen Geschichte denken und niemals mit einem so guten historischen Roman rechnen würde.
Bitte versucht bei eurer Beschreibung auch männliche Leser zu erreichen!!!!
Jürgen Seibold / 30.12.2004
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