c 2005: Eldur Verlag, Aachen
ca. 196 Seiten
COVER:
Zum Buch:
Tödliche Spielchen beim Biedermann; ein Mann, der seine Leidenschaft für das Morden entdeckt; Apokalypse in New York City…
Dies und noch mehr erwartet Sie in diesem Büchlein.
Band 2 von Jacks Gutenachtgeschichten enthält die Stories unbekannter und unrühmlicher Schicksale von Menschen, die glauben, selbst über ihre Zukunft zu bestimmen – bis sie eines Besseren belehrt werden.
Wie schon in Band 1 verleiht die ideenreiche, blumige Sprache des Autors den reichlich dunklen Erzählungen eine menschliche, manchmal beinahe heitere Note. Doch am Ende dominieren immer Schmerz, Versagen und Tod. Ganz wie im wirklichen Leben.
Zum Autor:
Torsten Sträter lebt in Waltrop bei Dortmund.
Neben seinem Beruf als Speditionsbüttel betätigt er sich noch als unbarmherziger Stalker und Altenpfleger, dies allerdings meist zeitgleich.
Sträter besitzt ein Meerschweinchen namens “Dr. Fu Man Chu”, mit dem er sehr oft redet, denn er ahnt, dass alle Lebewesen eine Seele haben.
Da das Tier seit Dezember 2003 tot ist, hält er seine Schreibtischschublade akribisch unter Verschluss, bleibt aber am Ball, denn Sträter weiß auch: Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.
REZENSION:
Zuerst einmal ein Statement meinerseits:
1. Ich bin nicht verwandt oder verschwägert mit dem Eigentümer des Eldur-Verlages!
2. Ich bin nicht verwandt oder verschwägert mit einem der Autoren des Eldur-Verlages!
3. Ich kenne nicht einmal jemanden davon persönlich!
4. Ich wurde auch nicht bestochen!
Warum ich das erzähle?
Nun, wieder einmal bleibt mir nichts anderes übrig als ein Buch dieses feinen Verlages ohne jegliche Vorbehalte zu empfehlen:
Anfang des Jahres hatte ich die Ehre, in den Genuss von Torsten Sträters “Hämoglobin – Jacks Gutenachtgeschichten 1” zu kommen. Dieser Band hat mich bereits absolut überzeugt und ich spürte die erzählerische Kraft eines neuen Stars auf dem Sektor der Horror-Kurzgeschichten. – Nun ja, vielleicht hat er damit auch sein Pulver verschossen!
Aber: Torsten Sträter scheint es einfach zu können!
Band 2 von Jacks Gutenachtgeschichten (wer ist eigentlich Jack?) zeigt erneut die erzählerische Stärke des Autors. Er schafft es scheinbar spielerisch innerhalb von wenigen Seiten den Leser zu fesseln und zu überzeugen. Die Geschichten lassen dabei den Leser in Szenarien eintauchen, die teils abgrundtief böse und voller Horror, teils dezent gruselig sind. Er vergisst dabei jedoch nie seine geschickt eingebauten ironischen Elemente, die mit Sicherheit mit am großen Erfolg des ersten Bandes beteiligt waren.
Das Niveau der einzelnen Stories bleibt weiterhin sehr weit oben – dies gilt auch für die sehr subtil erzählte Gastgeschichte von Henning Mühlinghaus.
Jacks Gutenachtgeschichten 2 brauchen sich somit nicht hinter Band 1 zu verstecken und werden diesen wohl vom ersten Platz der Hitlisten verdrängen. Torsten Sträter wird das nicht stören, da diese beiden Bände dann für längere Zeit die ersten beiden Plätze belegen – ich wüsste nämlich nicht, welcher Autor zur Zeit in der Lage wäre Sträter vom Thron zu stürzen…
Jürgen Seibold/30.06.2005
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