vollständige Taschenbuchausgabe 2005
c 2003-2005: Torsten Sträter
c 2005 der deutschsprachigen Ausgabe: Eldur Verlag, Aachen
ca. 187 Seiten
COVER:
Zu Autor und Buch:
Torsten Sträter lebt in Waltrop bei Dortmund und frühstückt vorzugsweise Substanzen, die ohne größeren Aufwand mit Nutella zu bestreichen sind. Sträter hat bereits vor Jahren erkannt, dass die größte Erfindung der Neuzeit weder Atombombe noch Glühbirne, sondern der patentierte Tischgrill eines amerikanischen Boxers in Rente ist. Das anfallende Fett verlässt erst das Gargut, dann den Grill, was das unbewusste Verzehren des Fettes ziemlich erschwert. Dies ist derartig revolutionär, dass Torsten Sträter seine Macht als Autor zur Erklärung des technischen Konzepts dieses Tischgrills verwenden möchte, statt weitere, öde Personalien in diese Vita zu stopfen:
Man stellt ihn schräg.
Das bedeutet, bricht man dieses Konzept aufs Leben herunter:
Je schräger man steht, desto mehr Fett kriegt man weg.
Darum geht’s in diesem Buch. Guter Übergang.
REZENSION:
Torsten Sträter: Bekannt als der neue Blockbuster der Horror-Kurzgeschichten.
Nun kommt ein Buch namens “Brainspam” und sieht (bis auf den Untertitel) auch noch beinah wie ein weiteres Werk im Horrorkosmos aus.
Doch weit gefehlt:
Torsten Sträter saß in seinem Keller und dachte über sein Leben nach. Nachdem ihm (wie man in einer früheren Rezension nachlesen kann…) als Unterhaltung nur was zum Schreiben zur Hand lag, versuchte er in seinem Wahn diese erlebten Sachen niederzuschreiben.
Was nun vorliegt ist das Ergebnis dieser wohl realen Wahnvorstellungen:
Torsten Sträter erzählt einfach aus seinem Leben!
Jedoch keineswegs so hochgestochen wie King in seinem Buch “Vom Leben und vom Schreiben”, sondern voller Biss, Ironie, Sympathie und Humor. Befindet man sich nur annähernd in der selben Generation wie Sträter (was sicherlich bei den meisten Lesern der Fall ist), kann man meiner Meinung nach sehr viele Erlebnisse sehr gut nachvollziehen.
Nun ist also ein weiteres Werk des Horrorautors entstanden – und entgegen seinen anderen Büchern zeigt sich hier der absolute Horror, dem man sich definitiv nicht entziehen kann – denn er ist schlicht und einfach nackte Realität!!
Man denke nur an einen Freefall-Tower: “Unterwegs stirbt man, wird aber durch ein monströses Bremsmanöver reanimiert”.
Genauso geht man in jungen Jahren durchs Leben: Sträter hatt’s auf Papier gebracht…
Jürgen Seibold/15.08.06
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