Tobias O. Meißner: Die Dämonen

c Piper Verlag GmbH, München 2008

ca. 460 Seiten / € 14,90

COVER:

Sie sind Geschöpfe der Finsternis. Ihre Macht über die Menschen ist grenzenlos. Und nun ziehen sie aus, um eine ganze Welt zu unterwerfen …

Die Dämonen Irathindur und Gäus gelangen nach Jahrtausende währender Gefangenschaft in Freiheit. Ihr Ziel ist das Menschenreich Orison. Die Dämonen ergreifen von den Herrschern des Landes Besitz und teilen es unter sich auf. Bald allerdings erweist sich, dass die Welt der Menschen zu klein für zwei Dämonen ist. Einer muss den anderen vernichten, um zu überleben. Irathindur und Gäus versammeln gewaltige Heere hinter sich und beschwören einen apokalyptischen Krieg heruaf, der alles in den Schatten stellt, was das menschliche Auge je gesehen hat …

REZENSION:

Als dieses Buch seinen Weg über meine Türschwelle fand war ich erstmal sehr zwiespältig ob des Inhalts: Dämonen? Sollte das nun eine weitere der schon tausendfach gelesenen Geschichten sein, deren “Rassennamen” (Zwerge, Dämonen, Orks, Menschen, Ritter, Teufel, bla bla bla…) man simpelst austauschen könnte, da es sich im Großen und Ganzen jedesmal um die selbe Story handelt?

Nun heißt der Autor jedoch Tobias O. Meissner und dieser Name konnte mich bereits mit einem Buch namens “Das Paradies der Schwerter” mehr als überzeugen. Nun gut, widmen wir uns der Lektüre…

460 Seiten später schließe ich ein Buch, das mich nicht eine Sekunde zweifeln ließ. Meissner baut seine Geschichte sehr vielschichtig auf und ich habe bisher beinahe noch nie solch menschliche Wesen entdecken dürfen, wie diese beiden Kontrahenten aus dem Dämonenschlund.

Meissner schreibt gewohnt anspruchsvoll und vermeidet weiterhin geschickt das Anbiedern an andere Größen des Genres. Dies hebt ihn und führt lediglich dazu, dass er mehr und mehr beim Aufzählen der Genregrößen mit genannt werden muss.

Tobias O. Meissner vermeidet auch die vermeintlichen tolkienschen Ansprüche eines bei vielen Autoren sehr langweiligen Ausbreitens von Hintergründen, epischen Verlängerungen und so weiter…. (lediglich bei Tolkien bleiben diese Themen lebendig) – dies lenkt sein dämonisches Buch zwar in die Unterhaltungsecke, doch sollte man sich als Leser selbst um den eigenen Anspruch bewusst sein. Stellt sich sowieso die Frage, warum man einerseits pure, hochtrabende Literatur haben möchte, andererseits aber Fantasy liest?

Meissners Buch bleibt dadurch aber keineswegs uninteressant, sondern weiß vielmehr ohne jeglichen Tiefpunkt und ohne aufkommende Langeweile von Seite zu Seite zu fesseln. Dies ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Leseransprüche und dies wird von Meissner perfekt bedient.

“Die Dämonen” bleibt dauerhaft präsent und kann somit nur bestens empfohlen werden.

Ich freue mich schon auf den nächsten Meissner….

Jürgen Seibold/Oktober 2008

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