© Timo Leibig
ca. 315 Seiten
COVER:
Die junge Marla träumt von Abenteuern und der großen, weiten Welt. Als eines Abends das Gasthaus ihrer Eltern überfallen wird, werden die Träume zwar Realität, doch Marla verliert mehr, als ein Mensch zu geben hat. Sie schwört Rache und begibt sich zusammen mit dem mysteriösen Söldner Zacharias auf einen Rachefeldzug durch die Südmark.
Dabei kreuzen seltsame Gestalten ihren Weg, so geheimnisvoll wie das Land selbst: der Schattenjäger Bogdan, die blinde Hexe Misha, das Schubkarrengespann Wulff und Etzel, der beringte Ansgar, Wolly die Wildsau – und die Wächterin der Seelen höchstpersönlich.
Düster, bewegend und nichts für schwache Nerven – das faszinierende Fantasydebüt von Thriller-Bestsellerautor Timo Leibig alias Timothy Dawson.
REZENSION:
Es ist immer so eine Sache mit Pseudonymen. Sicher, heutzutage kann man es erheblich schneller herausfinden, wenn ein Autor einen anderen Namen verwendet. Aber gleichzeitig stellt sich mir die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Würde es nicht ausreichen, wenn einfach das Genre genannt wird, damit die Thrillerfans des Timo Leibig nicht plötzlich mit einem Fantasyroman überrascht werden. Obwohl, vielleicht würde dann manch einer mal ein anderes Genre kennenlernen…
Na egal, in diesem Fall handelt es sich jedenfalls um das Fantasydebüt des bisher als Thriller/Krimi-Autor aufgetretenen Timo Leibig.
Da Timo Leibig als Timo Leibig immer sehr gut überzeugen konnte, stellt sich nun die Frage, ob das Timo Leibig auch als Timothy Dawson in einem gänzlich anderen Genre schaffen kann.
Eduschée geht dabei auch sogleich rasant los und man verfolgt eine detailliert beschriebene Folter bevor man in die eigentliche Geschichte eintauchen kann.
Die gezeichnete Welt wirkt dabei sehr realistisch, wenn man das Mittelalter als Bezugspunkt verwendet und dabei natürlich berücksichtigt, dass hierin natürlich eine erhebliche Anzahl an fantastischen Elementen eingefügt geworden ist.
Eduschée lässt sich sehr eingängig lesen und wirkt außerordentlich interessant. Teilweise bekommt man das Gefühl, ein wenig den Faden verloren zu haben – Dawson webt aber zum Ende hin wieder alles ordentlich zusammen.
Eduschée ist damit zwar ein Fantasyroman, der den Leser nicht mit seiner sagenhaften Story niederschmettert – wirkt dennoch als ein absolut gelungenes Debüt in einem doch recht schwierigen Genre.
Man kann sich somit diesem Werk uneingeschränkt widmen und vom Inhalt her stellt sich die Frage, ob da nicht noch weitere Bände folgen könnten oder werden.
Auf den Schreibstil bezogen bleibt sich Timo Leibig treu und versuchte hier keine besonderen Experimente. Dadurch ist der Roman – wie seine anderen Werke – sehr eingängig und flüssig zu lesen. Die Welt ist düster und brutal, die Ideen zahlreich. Den ein oder anderen Nebenhandlungsstrang hätte man eventuell noch nicht benötigt – oder aber, sie wären fester mit der grundsätzlichen Story verknüpft gewesen. Nichts desto trotz lassen sich diese sicher recht gut zur weiteren Verwendung heranziehen.
Grundsätzlich somit im Großen und Ganzen ein empfehlenswerter Fantasyroman.
Jürgen Seibold/18.03.2017
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