© Timo Leibig
ca. 298 Seiten
COVER:
Der zweite Fall für Goldmann und Brandner!
Eine übel zugerichtete Frauenleiche taucht in den Auen auf. Ihr fehlt ein Fuß, mit einer Handsäge abgeschnitten. Darüber hinaus gibt es weder verwertbare Spuren noch einen Hinweis auf ihre Identität.
Die Kommissare Leonore Goldmann und Walter Brandner stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.
Dann verschwindet noch eine junge Frau, die Leonore bekannt ist. Inwieweit haben die beiden Fälle miteinander zu tun?
Goldmann und Brandner stürzen sich in die Ermittlungen – und müssen feststellen, dass die Welt ein sehr dunkler Ort ist.
REZENSION:
Timo Leibig lässt sein sehr interessantes und mit eigenen Problemen besticktes Ermittlerduo erneut auf einen Psychopathen los, der scheinbar wahllos Frauen auf qualvolle Weise ermordet und dabei auch nicht auf ein Souvenir für seine persönliche Sammlung verzichtet.
Goldmann und Brandner waren noch sichtlich geschockt von ihrem ersten Fall – nichts desto trotz nehmen sie die Jagd auf und werden auch persönlich mit hineingerissen.
Sehr geschickt schreibt Leibig nicht nur aus der Sicht des Ermittlerduos, sondern ebenfalls aus der Sicht des Täters. Hierdurch wird uns als Leser dieser ebenfalls sehr detailreich und plastisch vorgeführt und man ertappt sich dabei, wie man mit geweiteten Augen seinen Taten folgt. Spätestens nach dem der Täter seine eigene Familie mit in das Geschehen einbezieht, fragt man sich, in wie weit ein eigener Partner zu so etwas in der Lage wäre.
Das Ermittlerduo hat bereits im ersten Buch seinen Platz in meinem Protagonistenherzen gefunden und ich ertappte mich dabei, ein wenig enttäuscht zu sein, als das Buch zu Ende war, da ich noch sehr viel Lust auf weitere private Details dieser beiden habe. Wie ich aber Timo Leibig einschätze, wird es mit dem vorliegenden zweiten Fall glücklicherweise nicht gewesen sein.
Der Fußabschneider ist bereist der vierte Roman aus der Feder Leibigs. Sein Debüt gab er mit „Blut und Harz“, welches mir in einer sehr frühen und dadurch noch ein wenig mit Fehlern gespickten Fassung vorliegt (meines Wissens sind diese aber behoben). Darüber hinwegsehend, war aber bereits das Debüt ein sehr guter Thriller und ich freute mich, als ich erfuhr, dass Timo Leibig einen weiteren Roman auf die Welt los lies.
Interessanterweise deklarierte ich ihn als Geheimtipp in meiner Rezension zu seinem Debüt – jeder weitere Roman zeigte, dass ich damit Recht behalten sollte, denn die Qualität stieg immer weiter und somit kann man als Thrillerfan nun getrost einen Roman Timo Leibigs zur Hand nehmen.
Insbesondere die Fälle der beiden Ermittler zeigten mir, dass man Kriminalfälle auch problemlos mit Thrillerelementen füttern kann. Dadurch erhält dieses Genre (sofern man es dem Krimi zuordnen möchte) eine gelungene Aufwertung. Für mich sind es reinrassige Thriller und ich hoffe, dass der Autor auch weiterhin so unverblümt bleibt und nirgendwo den Schonungsbalken darüber legt. Wenn er exakt auf diesem Niveau weitermacht, mache ich mir jedenfalls absolut keinerlei Sorgen über die nächsten Wereke – im Gegenteil: Ich freue mich bereits jetzt darauf.
Jürgen Seibold/04.02.2016
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