© Timo Leibig 2015
COVER:
Kurz vor den Sommerferien verschwindet eine Schulklasse bei einem Ausflug: acht Mädchen samt ihrer Klassenlehrerin.
Der Fall landet beim Ermittlerduo Leonore Goldmann und Walter Brandner. Walter meint, einen Zusammenhang mit einem früheren Fall zu erkennen: Vor vielen Jahren verschwanden nacheinander sechs Mädchen in einem ähnlichen Alter, immer während der Sommerferien. Sie alle tauchten nie wieder auf.
Haben die beiden es mit demselben Täter zu tun? Was hat er vor? Und warum erhalten die Eltern keine Lösegeldforderung?
Leonore und Walter bleiben nur Vermutungen, Ängste und eine grausige Gewissheit: Bei Kindesentführungen sterben die meisten Kinder innerhalb der ersten vierundzwanzig
Stunden …
REZENSION:
Wäre ich nicht bereits in den Genuss der ersten beiden Bücher Timo Leibigs gekommen, ich hätte wohl die Finger von Mädchendurst gelassen.
Dies liegt aber lediglich daran, dass mir dieses Buch als Krimi vermittelt worden ist – und jeder, der meine Präferenzen kennt, weiß, dass ich nicht unbedingt der große Krimifan bin. Bin ich in diesem Genre doch schon viel zu oft enttäuscht worden.
Nun ergab der Dialog mit dem Autor, dass es doch eher ein Thriller ist und somit wagte ich mich der Widmung dieses Buches.
In Mädchendurst wird beinahe nebenbei eine kleine Schulklasse von acht Mädchen an ihrem Wandertag entführt.
Wie die Ermittler wissen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Kinder das Zeitliche segnen werden.
Das Ermittlerduo – bestehend aus Leonore Goldmann und Walter Brandner – begibt sich sofort auf die Jagd nach dem Entführer.
Timo Leibig spielt jedoch nicht in erster Linie mit den dann üblicherweise kommenden Krimi-Elementen sondern führt uns Leser mehr und mehr in Richtung des Entführers. Hierdurch dreht sich der erste Krimifall der beiden Ermittler somit ganz stark in Richtung des Thrillergenres, welches üblicherweise erheblich spannender erzählt ist, als es Krimis von der Stange aufweisen.
Dementsprechend konnte mich Mädchendurst auch durchweg überzeugen, denn man erkennt nach und nach die krankhafte Intention des Entführers ebenso, wie das noch krankhaftere Vorhaben mit seinen Opfern. Gleichzeitig baut Leibig umfänglich das Psychogramm des Kindesentführers auf und man stellt fest, wie es so weit kommen konnte – wirkt er doch eigentlich recht sympathisch.
Im Gegensatz zu meiner ersten Information durch den Autor musste ich mit Freuden feststellen, dass er auf dem Cover nicht das Wort „Krimi“ aufführt, sondern Mädchendurst nun als Thriller deklariert – absolut richtig, denn genau dieses Genre wird hierbei bedient und Leibig schafft es abermals außerordentlich gut seinen Leser auf eingängige, flüssig zu lesende und sehr spannende Weise zu unterhalten.
Wenn ich mich recht erinnere, nannte ich sein erstes Werk noch einen absoluten Geheimtipp – ich denke so langsam sollte er aus diesen geheimen Gefilden herauskommen, denn alle bisherigen drei Thriller Timo Leibigs sind durchweg zu empfehlen.
Bin schon ganz auf die nächsten Fälle der beiden – mit eigenen Problemen behafteten – Ermittler gespannt.
Jürgen Seibold/09.07.2015
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