© 2013 Timo Leibig
ca. 375 Seiten
COVER:
Ein verheerender Tornado fegt über die deutsche Hauptstadt, Großbritannien versinkt im Schneechaos und die spanische Küste wird von einem gewaltigen Tsunami überflutet.
Doch den Hotelbesitzer und Investor Erik Ritter plagen ganz andere Sorgen. Ein kleines Kloster in Mittelfranken stellt sich seinem neuesten Hotelprojekt in den Weg, ein alter Bekannter taucht nach Jahrzehnten plötzlich wieder auf und sein Sohn Elias wird bei einem Autounfall schwer verletzt und fällt ins Koma. Als dann auch noch ein osteuropäischer Auftragskiller nach seinem Leben trachtet, gerät die Welt aus den Fugen.
REZENSION:
Sehr oft ist es regelrecht erschreckend, wenn ein Autor den direkten Kontakt zu mir aufnimmt und mit einem von ihm geschriebenen Buch „wedelt“. Erschreckend, da der Inhalt von solchen vom Autor selbst als eBook verlegten Büchern doch oft zu wünschen übrig lässt und man dann das Problem hat, sich den Zorn besagten Autors zuzuziehen, wenn man versucht, sein Kritik ehrlich zu schreiben – oder noch besser: einfach gar nicht das Licht der Welt erblicken zu lassen.
Nun erreichte mich durch einen direkten Kontaktversuch das Buch „Blut und Harz“ und wieder einmal nahm ich das Risiko auf und rechnete schon mit unsinnigem Zeitverlust.
Fangen wir doch mal mit den Äußerlichkeiten an:
Das Cover ist ein wenig zu simpel gestrickt und hat mich inklusive dem Titel nicht gerade überzeugt. Da ich aber das Buch nicht anhand seiner Verpackung beurteilen möchte, lies ich mich auf die ersten Seiten ein.
Bereits im Prolog erkennt man, dass es sich bei Blut und Harz nicht um einen reinen Thriller der üblichen Machart handelt, sondern auch seitens des Autors versucht wird, mystische beziehungsweise gar übersinnliche Themen mit in seine Geschichte einzuweben. Immer noch zwiespältig ließ ich mich auf die Geschichte ein, da nun ein Interesse meinerseits geweckt wurde und ich wissen wollte, wie der Autor diese beiden vermeintlichen Welten verknüpft und dabei auch noch die richtige Kurve bekommt, um den Leser bei Laune zu halten.
Sehr interessant dabei ist: Timo Leibig hat es wahrlich geschafft! Er erschuf einen Thriller, dessen grundsätzliche Geschichte um den Investor Erik Ritter und dessen Probleme mit dem seinen Plänen entgegenstellenden Kloster bereits absolut funktioniert hätte. Wie sich aber herausstellt, handelt es sich bei den Klosterbrüdern um eine ganz bestimmte Sorte mit gewissen Fähigkeiten und Vorhaben, deren Detail ich hier nicht nennen möchte, da sonst die Gefahr des Spoilerns besteht.
Mehr und mehr entsteht ein spannender und durchweg unterhaltsamer Thriller, dessen Sog jeden Leser mit sich nimmt und man somit nur noch von Seite zu Seite hastet, um den Geschehnissen zu folgen.
Timo Leibig erzählt dabei sehr detailreich und bereits auf einem Niveau, welches Hoffnung auf eine neue Perle im deutschen Autorenmarkt macht.
Alles in allem ist dieser Thriller ein absoluter Geheimtipp und sollte weiter hinausposaunt werden, da hiermit sicher viele ihren Spaß haben werden.
Eine absolute Empfehlung meinerseits!
Nichts desto trotz möchte ich noch ein wenig Kritik üben, die aber nichts mit der Geschichte zu tun hat:
Das Cover gefällt mir persönlich nicht wirklich und passt meiner Meinung nach nicht wirklich zu dieser Geschichte. Dies trifft auch auf den Titel „Blut und Harz“ zu – mir ist klar, was der Autor damit aussagen möchte, finde jedoch, das ein etwas anders klingender Titel mit ein wenig mehr Zugang zur Geschichte besser funktionieren würde. Als letztes fiel mir noch auf, dass sich doch einige Rechtschreibfehler in diesem eBook befinden. Diese sind keine wirklichen Schreibfehler sondern wohl auch eine akute Problematik durch Programme, die solche Fehler korrigieren, denn es handelt sich zumeist um fehlende Buchstaben am Ende eines Wortes (etc.), was zu einem richtigen Wort führt, aber im Kontext nicht stimmig ist (Bsp.: aufbrausen statt aufbrausend):
Für ein selbst verlegtes Werk hält sich dies aber in akzeptierbaren Grenzen – da hatte ich bei „großen“ Verlagen schon schlimmeres gesehen.
Diese wenigen Negativpunkte führen in meinen Augen zu keinerlei Abwertung und somit kann ich dieses Buch erneut als Geheimtipp empfehlen und möchte auch einen Hinweis an Verlage geben, da der Autor wohl noch jemanden professionellen zur Vermarktung dieses Werkes sucht.
Jürgen Seibold/23.10.2013
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