Thomas U. Tajsich: Tödliche Gerechtigkeit

© 2012 Krimiwelt Verlag ein Imprint des Sportwelt Verlags, Betzenstein

www.krimiwelt-verlag.de

ISBN 978-3-941297-15-9

ca. 352 Seiten / € 9,95

COVER:

In Washington herrscht Ausgangssperre, weil die Politiker einen Bürgeraufstand befürchten. Der Obdachlose Steve weiß nichts davon und entgeht nur knapp einer Verhaftung. Auf seiner Suche nach einem Versteck lernt er eine junge Journalistin kennen, deren Auto einen Motorschaden hat. Kurz nachdem sie vom FBI abgeholt wird, ist sie tot.

Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Peter Mormerin findet eine Speicherkarte mit verschlüsselten Dateien. In dem Versuch, mehr über die Herkunft und Besitzer der Chipkarte herauszufinden, wendet er sich an ein Hackerforum im Internet. Eine der Dateien ist offenbar eine Todesliste, denn einige der darin genannten Personen – allesamt hochrangige Manager internationaler Konzerne – wurden bereits grausam ermordet.

Als sein Chatpartner ihm auch noch mitteilt, er sei in Gefahr und könne seinen Hals nur noch durch eine Flucht nach vorn aus der Schlinge ziehen, fliegt Peter widerstrebend nach Washington. Dort lernt er die Drahtzieher eines ominösen Bündnisses kennen, die ihn auf ihre Seite bringen wollen … und um Unterstützung bitten, denn die ermordeten Manager standen allesamt auf ihrer Beobachtungsliste, was die Organisation extrem verdächtigt macht. Ihr Vorsitzender ist der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, und der bricht kurz darauf bei einer geheimen Pressekonferenz nach den ersten Worten zusammen.

Geschickt werden die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verwoben, und Peter taucht immer tiefer in die Jagd nach dem Mörder ein – bis er selbst zum Gejagten wird.

REZENSION:

„Tödliche Gerechtigkeit“ schreibt sich selbst zu, ein Thriller mit Bezügen zum Kapitalismus und zur Wirtschaftskriminalität zu sein und darüber hinaus eine geheime Organisation und verschiedene Handlungsstränge, die erst nach und nach zusammenfinden. Dies alles in einem Debutroman eines deutschen Autors, dessen Name in weiten Kreisen nicht wirklich bekannt zu sein scheint?

Nun, ein sehr hoher Anspruch – ob das Buch dem gerecht wird?

Definitiv! Man befindet sich bereits nach kurzer Zeit in einem sehr eingängig erzähltem Thriller, der geschickt und rasant aufgebaut worden ist, wodurch man als Leser einfach nur noch zum Lesen genötigt wird.

„Tödliche Gerechtigkeit“ liest sich wie ein Thriller, wie er üblicherweise als Übersetzung vom jenseits des Großen Teiches herüber kommt. Hier schaffte es ein deutscher Autor problemlos, eines „amerikanischen“ Thriller entstehen zu lassen. Dies geht so weit, dass man als Leser sich immer wieder selbst ertappt, den Hauptprotagonisten Peter aus Regensburg auf englische Art (Pieter) aus zu sprechen. Insbesondere durch die Verknüpfung der Örtlichkeiten (das bayerische Regensburg vs. Washington) wird dieser Gedanke an die Spitze getrieben.

Thomas U. Tajsich ist ein durchweg spannender und sehr aktuell wirkender Thriller gelungen, dessen Inhalt sehr intelligent erzählt worden ist und man durch die geschickte Kapitellänge immer wieder „schnell-noch-eines-lesen“ muss.

Absolut und uneingeschränkt zu empfehlender Thriller, der zum Einen eine typische Standard-Unterhaltungskost liefert, darüber hinaus jedoch erfreulicherweise zum Anderen auch sehr oft geschickt darüber hinaus geht, wodurch die Qualität dieses Debutromans geschickt steigt und den Autor bereits auf eine Ebene hebt, die es ihm sicherlich nicht leicht macht erneut zu toppen.

Ich jedenfalls würde mich sehr auf einen weiteren Roman dieser Art von diesem Autor freuen. Eine klare Empfehlung!

Jürgen Seibold/29.08.2013

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