© 2014 Knaur Verlag
ISBN 978-3-426-65265-7
ca. 512 Seiten
COVER:
Archäologin Hannah Peters ist wütend. Aus dem tropisch warmen Angkor Wat abberufen, soll sie ausgerechnet in Spitzbergen am Polarkreis einer seltsamen Entdeckung nachgehen: Das Forschungsteam um ihren milliardenschweren Auftraggeber hat mit Hilfe von Wärmekameras ungewöhnliche Strukturen unter dem arktischen Eis ausfindig gemacht – Fundamente einer versunkenen Stadt, vielleicht sogar das sagenumwobene Nordreich Hyperborea?
Jahrhundertelang verborgen, treten die Ruinen nun durch das Abschmelzen der Gletscher zutage. Hannah verlässt Mann und Team, um sich allein und unvorbereitet einer fremden Expedition anzuschließen. Doch was ein sensationeller Erfolg für die Wissenschaft sein sollte, erweist sich als Katastrophe. Eine tödliche Macht fordert ihren Tribut. Hannah gelingt es mit knapper Not, der kalten Hölle zu entrinnen – und das auch nur, weil sie einen Schutzengel besitzt.
Die Spur führt zurück in die Vergangenheit, zu einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Während die Welt sich von den Wunden des Zweiten Weltkriegs erholt, schlummert unter dem Eis die größte Gefahr, mit der die Menschheit je konfrontiert wurde: Ein Projekt namens VALHALLA. Hannah kann nicht anders, sie muss ein zweites Mal ins Reich der Kälte. Doch diesmal ist sie nicht allein …
REZENSION:
Thomas Thiemeyer konnte schon durch seine bisherigen Wissenschaftsthriller um die Archäologin Hannah Peters uneingeschränkt überzeugen. Nun legt er mit VALHALLA einen dritten Band mit seiner sympathischen Protagonistin nach.
In VALHALLA begleiten wir Hannah Peters nach Spitzbergen, wo sich im Eis eine verschollene Stadt befinden soll – scheinbar handelt es sich dabei um das sagenumwobene Hyperborea, eine Stadt, genauso mythenbehaftet wie das versunkene Atlantis.
Kurz nach Öffnung der ersten Durchgänge befällt das Team eine tödliche Krankheit, wovon lediglich Hannah durch ihren Schutzengel mit dem Leben davon kommt.
Ziemlich schnell stellt sich heraus, das die Nazis diese Stadt nutzten, um geheime Forschungen an Viren durchzuführen, um zu einer, dem Gesamtsieg dienenden, Waffe zu kommen. Erstaunlich schnell sind weitere Mächte auf dem Plan und versuchen den Stammerreger in dieser Stadt zu lokalisieren und zu isolieren.
Hannah Peters aktiviert ihr eigenes Team und versucht dem entgegen zu wirken.
Thomas Thiemeyer verwebt in VALHALLA nicht nur wissenschaftliche Themen, sondern legt seinen Schirm sogleich über politische und machtvolle Einflüsse, genauso wie über interessante archäologische Erkenntnisse.
Jeder einzelne Aspekt in diesem Roman würde genug Stoff für eine eigene Geschichte liefern – dadurch ist man ein klein wenig enttäuscht über fehlende Informationen über den Forschungsdrang der Nazis als auch über archäologische Erkenntnisse über Hyperborea.
Dies scheint aber auch nicht Intention des Autors gewesen zu sein. Somit verwob er diese Themen zu einem Thriller, der bereits zu Beginn den Spannungslevel nach oben legt. Leider kann diese Spannung nicht durchweg aufrechterhalten bleiben und lässt zum Ende hin sogar ein gutes Stück nach.
VALHALLA macht aber trotzdem genug Spaß, um als guter Wissenschaftsthriller zu wirken – kommt aber nicht ganz an die beiden Hannah-Peters-Vorgänger hin, die geschickter konstruiert und spannungsgeladener wirkten.
Alles in allem aber trotzdem ein Buch, welches man nicht weglegt, da die Begebenheiten den Leser problemlos bei der Stange halten. Ein Touch mehr Spannung hätte genauso wenig nicht geschadet, wie auch das detailliertere Auszeichnen der „bösen“ Personen und der historischen Hintergründe. Unter Umständen hätte das Material dabei aber auch den Rahmen dieses Buches sprengen können. Vielleicht kann Thiemeyer ja in weiteren Büchern um Hannah Peters die versunkene Stadt weiter erforschen…
Jürgen Seibold/16.04.2014
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