Thomas Thiemeyer: Magma

c 2007 by Knaur Verlag

ca. 525 Seiten

COVER:

Dr. Ella Jordan, frischgebackene Professorin für Seismologie in Washington, arbeitet gerade an ihrer ersten Vorlesung, als sie eine merkwürdige Nachricht erhält: Aus dem zehntausend Meter tiefen Marianengraben im Pazifik dringen Schwingungssignale – viel zu regelmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein. Mit einem Forscherteam, dem auch der zwielichtige Schweizer Professor Konrad Martin angehört, taucht Ella zum tiefsten Punkt der Erde und entgeht nur knapp einer Katastrophe: Die gigantische Steinkugel, die sie dort unten finden, reagiert auf Manipulationsversuche empfindlich wie ein lebendes Wesen…

Plötzlich werden neue Signale empfangen, zuerst vom Nordkap, dann aus Russland, Australien bis hinunter zur Antarktis. Ella und Konrad Martin reisen um die ganze Welt und stoßen überall auf dieselben Gebilde aus Stein; doch niemand kann sagen, woher sie einst gekommen sind. Als die Kugeln mit einem Mal beginnen, einen gemeinsamen Takt zu schlagen, treten alle Fragen in den Hintergrund. Verheerend starke seismische Wellen führen überall zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Ella erkennt als Erste die katastrophalen Folgen: Bald wird die Erde für Menschen unbewohnbar sein.

In einem unterirdischen Labor tief in den Schweizer Bergen kommen alle zusammen, die sich des tödlichen Countdowns bewusst sind. Fieberhaft arbeiten sie an einer rettenden Lösung – doch Professor Martin beharrt darauf, dass in Ella allein der Schlüssel liegt. Was weiß er, das die anderen nicht wissen? In einem letzten Kraftakt wirft Ella alles wissenschaftliche über Bord, um tief in sich selbst die Antwort zu finden.

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geografie und Geologie in Köln. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Stuttgart und arbeitet als selbständiger Illustrator und Umschlagdesigner. Seine beiden Romane MEDUSA und REPTILIA sind Bestseller.

REZENSION:

Thomas Thiemeyer befindet sich mit Magma perfekt auf der Höhe der Zeit.  Er vermischt in seinem aktuellen Thriller geschickt die Thematik  der Klimakatastrophe mit wissenschaftlichen Elementen aus den  Bereichen Geologie, Meereskunde und Astronomie – baut aber einen  Science-Fiction-Plot mit ein, der diese ganzen Vorgehensweisen auf eine gänzlich andere Ebene stellt.

Er führt seine Protagonisten spielerisch ein  und baut nach und nach die einzelnen Charaktere weiter aus. Dies erfolgt  absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Sämtliche Darsteller behalten im  Laufe der Geschichte auch ihre Eigenheiten und müssen sich nicht zu Gunsten  einer Wendung verbiegen.

Seine wissenschaftlichen Details sind detailliert  gezeichnet und dargelegt. Sehr interessant ist dabei auch, dass diese in  ihrem Detailreichtum normalerweise für manch einen Leser langweilig werden würden – Thiemeyer schafft es jedoch, diese „Abhandlungen“ klar und perfekt eingebaut in Situationen darzulegen und somit den Spannungsbogen trotz dieser wissenschaftlichen Erklärungen aufrecht zu erhalten.

Der Spannungsbogen bleibt während der Lektüre durchweg auf hohem Niveau und es  macht sichtlich Spaß dieses Buch zu lesen.

Durch die allumfassende Einfügung unterschiedlichster Bereiche kann dieses Werk mit Sicherheit Leser der  verschiedensten Genre begeistern.

Lediglich der Schluß zerfällt meiner Meinung nach ein klein wenig – was aber glücklicherweise keine Auswirkungen mehr auf die Geschichte an  sich hat.

Wenn man somit seine beiden ersten Romane Medusa und Reptilia als Lehrstück betrachtet, hat Thomas Thiemeyer nun mit Magma seine  Diplomarbeit abgeliefert.

Jürgen Seibold/09.08.2007

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