Originaltitel: The Blood of the Lamb
Übersetzung: Karin König
c 1992 by Thomas F. Monteleone
Deutsche Erstausgabe c 2005 by area verlag gmbh, Erftstadt
COVER:
Geheim agierende, skrupellose Kräfte im Vatikan führen einen vermessenen Plan durch: Sie klonen einen Menschen aus dem Blut Jesu, das dem berühmten Turiner Grabtuch anhaftet. Aber ist dieser Mann, der sich als Priester dem Guten verschrieben hat, wirklich der neue Messias? Eine dunkle Entwicklung nimmt ihren Lauf…
Ein atemberaubender Horror-Thriller vom Feinsten, ausgezeichnet mit dem Bram Stoker Award.
„Monteleone hat eine dunkle Vorstellungskraft, führt eine verruchte Feder und besitzt die seltene Fähigkeit, etwas schockierend Böses in Worte umzusetzen.“
Dean R. Koontz
„Monteleone hat eine fesselnde Geschichte über das im Namen des Guten geschehene Böse geschrieben.“
Publishers Weekly
REZENSION:
Das mir die schön aufgemachte Horror-Reihe des area-Verlages unwahrscheinlich gut gefällt, habe ich ja bereits mehrfach an anderer Stelle beschrieben.
Bisher handelte es sich hierbei überwiegend um eine Neuveröffentlichung alter Klassiker der Horrorliteratur.
Mit Thomas F. Monteleone’s “Das Blut des Lammes” zeigt der area-verlag aber auch ein geschicktes Händchen für deutsche Erstausgaben und es ist mir auch rätselhaft, warum sich bisher niemand die Mühe machte, dieses 1992 im Original veröffentlichte und 1993 mit dem Bram-Stoker-Award ausgezeichnete Werk zu veröffentlichen.
Die Idee mit dem Klonen des Herrn ist ja grundsätzlich nicht neu und erhält in der heutigen Zeit immer mehr Brisanz und dadurch schriftstellerische Nachahmer. Monteleone schafft es jedoch ganz geschickt als Vorreiter dem Leser einen Klon aus dem Turiner Grabtuch darzulegen, der – als gelernter katholischer Priester – sich absolut glaubwürdig verhält und versucht, seine neuentdeckten Fähigkeiten für das Gute in der Welt einzusetzen. Die Spannung in dem knapp 800 seitigen Werk bleibt gleichmäßig auf einem sehr hohen Niveau und es ist bedrückend zu erfahren, wer die Erschaffung dieses Klons zu verantworten hat. Im weiteren Verlauf der Geschichte legt Monteleone auf unnachahmliche Art und Weise dar, wie sein Hauptprotagonist Pater Peter mit seinen Fähigkeiten und der schwer bezähmbaren Macht immer mehr in die bösen – somit satanischen – Gefilde abdriftet.
Durch die anspruchsvolle, interessante und spannende Erzählweise des Autors bleibt ein Roman, der jeden Leser genreübergreifend zu überzeugen weiß und dem Leser einige schlaflose Nächte bereiten wird.
Dies während dem Lesen, da er zum Umblättern gezwungen wird und nach der Lektüre, da vieles in dieser Erzählung bereits ohne große Probleme machbar wäre.
Wer nun – genauso wie ich – die letzten veröffentlichten Erkenntnisse des Grabtuches kennt und somit weiß, das dieses noch nicht so alt ist: Selbst dafür hat Monteleone eine glaubhafte und geschickte Antwort parat.
Jürgen Seibold / 29.05.05
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