Terry Pratchett: Schweinsgalopp

Originaltitel: Hogfather

Übersetzung: Andreas Brandhorst

Deutsche Erstveröffentlichung 10/98

c Terry und Lyn Pratchett 1996

c der deutschsprachigen Ausgabe 1998 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

ca. 382 Seiten / € 10,–

COVER:

Auch auf der Scheibenwelt gibt es einen dicken Mann, der mit einem Schlitten durch die Lüfte fliegt und sein alljährliches Kommen mit einem Ho, ho, ho, ankündigt. Doch dieses Mal bleibt er verschwunden. Während der Tod aushilfsweise seinen Job übernimmt, versucht seine Großtochter herauszufinden, wo er steckengeblieben ist. Daß allerdings die Zauberer der Unsichtbaren Universität in der Zwischenzeit gefährliche Experimente mit der Rechenmaschine anstellen, die von Ameisen angetrieben wird, erleichtert ihre Aufgabe nicht gerade…

Schweinsgalopp ist der neue Geniestreich von Terry Pratchett, dem Kultautor der Romane von der bizarren Scheibenwelt.

REZENSION:

Terry Pratchetts Erfolgsthema “Scheibenwelt” wird hoffentlich niemals ein Ende finden – zu sehr wird man mehr und mehr von einem Ideenreichtum des Autors überrascht und man kann eine weitere Lektüre folgender Romane nicht erwarten.

Nachdem ja Weihnachten 2006 vor der Tür stand und ich keine klassische Weihnachtsgeschichte lesen wollte, zog ich Pratchetts “Schweinsgalopp” aus dem Regal – immerhin handelt es sich dabei um eine weihnachtliche Geschichte.

Leider wurde der dicke Mann, der jährlich mit einem Schlitten durch die Lüfte düst und mit einem Ho, ho, ho seine Geschenke verteilt, von “Terroristen” entführt.

Während Susanne – Großtochter von Tod – sich auf die Suche nach seinem Verbleib macht, übernimmt Tod selbst die “Versorgung” der Kinder.

Wie man merkt, strotzt bereits der kurz dargelegte Plot vor unendlichem Einfallsreichtum und dies wird alles zum Brüllen komisch, wenn der eigentlich für ganz andere Tätigkeiten zuständige Sensenmann seine Tätigkeit als Weihnachtsmann aufnimmt. Allein für diese geschickte und nachvollziehbare Darlegung hätte der Autor einen Preis verdient.

Was das Buch im Allgemeinen betrifft, sollten Scheibenwelt-Neulinge aufgrund der diesmal etwas komplizierteren und zeitlich sehr oft springenden Schreibweise des Autoren nicht unbedingt mit diesem Buch beginnen, sondern sich vielleicht erstmal leichter eingängige Bücher, wie z.B. “Wachen! Wachen!” oder “Gevatter Tod” zu Gemüte führen – insbesondere bei “Gevatter Tod” lernt man TOD sehr gut kennen und man ist dadurch bestens für die oben genannte Geschichte gerüstet.

Nichts desto trotz bleibt auch Schweinsgalopp ein weiterer Meilenstein im fast eigenständigen Genre SCHEIBENWELT und kein einziger nur halbwegs an der Scheibenwelt Interessierter sollte dieses Buch im Regal verstauben lassen.

Jürgen Seibold/06.01.2007

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*