Originaltitel: Small Gods
Übersetzung: Andreas Brandhorst
c Terry und Lyn Pratchett 1992
deutsche Ausgabe: c 1995 by Wilhelm Goldmann Verlag, München
COVER:
Brutha hat prankenartige Hände, einen tonnenförmigen Leib und baumstammdicke Beine, die in Spreizfüßen enden. Und er ist nicht gerade helle. Aber irgendwas muß an ihm dran sein, denn Gott Om hat zu ihm gesprochen. Er sei der Erwählte. Doch auf einmal ist die Inquisition hinter ihm her und bringt Brutha jede Menge Ärger. Und so zerbricht sich der dicke Tempelgärtner seinen Schädel darüber, wie bei allen Göttern er sein Amt wieder loswerden kann…
Terry Pratchett, geboren 1948, verkaufte seine erste Geschichte im zarten Alter von dreizehn Jahren und ist heute einer der erfolgreichsten Fantasy-Autoren überhaupt. Neben Douglas Adams und Tom Sharpe gilt er als Großbritanniens scharfsinnigster und pointensicherster Komik-Spezialist. Time Out schrieb über ihn: “Terry Pratchett wird mit jedem Buch besser und besser. Er ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens, und es gibt heute keinen einzigen Humoristen, der es auch nur annähernd mit ihm aufnehmen kann.”
Er lebt mit seiner Frau Lyn und seiner Tochter Rhianna in Wiltshire.
REZENSION:
Wie so oft ist der Glaube anders als die Kirche festlegt. Pratchett bringt in diesem Roman wieder einmal sehr viele reale Begebenheiten auf die Scheibenwelt, um diese mit seinem Witz in den Kakao zu ziehen. Gleichzeitig wird man fast nachdenklich über die Irrungen und Wirrungen der Kirchengeschichte.
Hierbei geht es um Brutha, einem kleinen Novizen, der in Omnien lebt, einem Land das von Vorbis dem Exquisitor geleitet wird. Der Gott Om wird dargestellt als Stier, der mit seinen Füßen die Ungläubigen zertritt – Leider ergibt es sich, dass der echte Gott Om zur Zeit als Schildkröte lebt und nur Brutha ihn hören kann. Dadurch ergeben sich viele Umstände, die Brutha mit Sicherheit nicht gewünscht hatte. -> Aber selber lesen…
Pratchett spannt in dieser Geschichte einen Glaubensbogen, der alles bisher dargewesene berührt: Die Exquisition, die mit Hilfe der Inquisition die Ungläubigen läutert, die Glaubenskriege, die unterschiedlichen Religionen, usw. usw.
Wieder einmal ein sehr gelungener Roman aus Pratchett’s Feder. Ich hoffe, die Scheibenwelt wird nie abgeschlossen.
Jürgen Seibold /04.12.2002
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