Ungekürzte Taschenbuchausgabe Dezember 2007
Übersetzung: Andreas Brandhorst
c 1976 und 1981 Colin Smythe Ltd., London
Titel der englischen Originalausgaben:
The Dark Side of the Sun
Strata
c der deutschsprachigen Ausgabe: 2007 Piper Verlag GmbH, München
COVER:
Mit den beiden Romanen “Die dunkle Seite der Sonne” und “Strata” kehren wir zu Terry Pratchetts turbulenten Anfängen zurück. In “Die dunkle Seite der Sonne” sagt die Wahrscheinlichkeitsrechnung dem reichen Erben Dom Sabalos ein baldiges Erbe voraus. Doch die Rechnung geht nicht auf, er wird gerettet und fortan von einem mysteriösen Auftragskiller und einer mörderischen Großmutter verfolgt.
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Im Universum von “Strata” wacht die Planetengestalterin Kin Arad über den Bau neuer Welten. Dabei erlauben sich ihre Mitarbeiter immer wieder üble Scherze. Doch dann berichtet ein geheimnisvoller Fremder von einer flachen Welt voller Magier und Dämonen – der Scheibenwelt.
REZENSION:
Terry Pratchetts “Die dunke Seite der Sonne” ist sicherlich teilweise sehr schwer zu verdauen, da sich Pratchett voller Ideenreichtum mehr und mehr in die unterschiedlichsten Völker und Welten hinabführen lässt und dies alles haarklein und voller Witz dem Leser darlegen möchte. Allein seine Ideen sind schon wirr genug, um zu erkennen, dass seine Werke nicht für jeden geeignet sind. Wer kommt schon auf die simple Idee, dass ein berechneter Vorgang auch unbedingt eintreten muss – falls nicht: hilft mal halt ein wenig nach.
Sämtliche erscheinenden Personen (echt und künstlich) sind in einer Pratchettoresken Art und Weise dargelegt und sorgen teilweise erstmal zur Verwirrung beim Leser. Nichts desto trotz sollte man sich als Leser einfach fallen lassen und die Stories des (w)irren Autors einfach genießen.
Während “Die dunkle Seite der Sonne” gerade für Pratchett-Neulinge ein wenig zu konfus daherkommt und somit einen Einstieg in die Welt eines Terry Pratchett erheblich erschweren würde, zeigt das in diesem Buch ebenfalls vorhanden Werk “Strata” schon eher die Massentauglichkeit des Autors, die in den Folgejahren für den furiosen Erfolg seiner Werke stehen. Dies soll Strata nicht negativ darlegen – vielmehr ist Strata so eine Art Prequel zur Scheibenwelt und somit tauchen schon einige bekannte Gegebenheiten auf – was natürlich erheblich zur Eingängigkeit der Geschichte führt.
Davon abgesehen ist es aber mehr eine ScienceFiction-Geschichte denn ein klassischer Fantasyroman und somit eher für diese Klientel greifbar als für etwaige festgefahrene Genreleser.
Strata ist damit ein hochwertiger SF-Roman mit einem leicht abfallenden aber trotzdem einwandfreien Witz, der sehr stark die Qualitäten des Terry Pratchett darlegt und weiterhin auf viele neue Ideen und Erkenntnisse des Autoren hoffen lässt.
Pratchett bleibt aber weiterhin einer der typischen Man-hasst-ihn-oder-man-liebt-ihn-Autoren. Aber hierbei einfach unerreichbar!
Jürgen Seibold/28.12.2007
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