Susanne Gerdom: Der Nebelkönig

Gebundene Ausgabe: 334 Seiten

Verlag: Ueberreuter (Juli 2010)

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 15 Jahre

COVER:

In Sallies Welt geht alles seinen scheinbar gewohnten Gang: Sie ist Küchenmädchen in einem Herrenhaus, so gross, verwinkelt und weitläufig, dass Sallie nur einen winzigen Bruchteil davon kennt. Am liebsten hält sie sich ohnedies in der Bibliothek auf, um zu lesen. Denn die Geschichte vom ewigen Kampf des Nebelkönigs gegen die Katzenkönigin lässt sie nicht mehr los. Doch schon bald wird Sallie herausfinden, dass diese Geschichte viel mehr mit ihr zu tun hat, als sie sich auch nur vorstellen kann. Sie beginnt Türen zu öffnen und Fragen zu stellen derweil kriecht der Nebel unaufhörlich ins Haus…

REZENSION:

Wer in Susanne Gerdoms Roman eintaucht, findet sich in der düsteren Umgebung eines (englischen?) Herrenhauses wieder, in welchem Sallie, die Hauptfigur dieses Buches, als Küchenmädchen von morgens bis abends arbeitet. Ihre freie Zeit verbringt das Mädchen in der grossen Bibliothek. Als ihr eines Tages ein Buch geschenkt wird, dass vom Nebelkönig spricht, entscheidet sie sich, dem Geheimnis des Hauses auf den Grund zu gehen, denn gewisse Umstände lassen das Mädchen vermuten, dass es sich beim Nebelkönig nicht einfach um eine Figur aus einem Buch handelt. Dabei trifft sie auf Gestaltwandler, sprechende Katzen und andere sonderbare Mitbewohner, verirrt sich in den schier endlosen Gängen des Hauses, wie auch in Erinnerungen an Geschehnisse, die scheinbar nicht vorgefallen sind. Die Autorin spielt geschickt mit Fakten und falschen Pisten, was dazu führt, dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann.

Trotz allem, bedingt vielleicht durch die Titelwahl und den Cover (Katze), kann der Leser bald schon der Hauptfigur einen Schritt voraus sein. Auch das Ende des Buches bietet nichts sonderlich Überraschendes. Der Nebelkönig ist beim Überreuter Verlag als Jugendbuch ab 12 Jahren erschienen, was ich angesichts gewisser Szenen als gewagt empfinde. Nichtsdestotrotz bleibt das Buch ein gute Lektüre mit eindeutig packendem Handlungsaufbau, undurchsichtigen Figuren und Orte, welches ständig zwischen Fantasy, Horror und gotischer Literatur hin und her pendelt. Wer dunkle Geschichten mag und auch nicht davor scheut, ein „Jugenbuch“ zu lesen, dem kann ich den Roman nur wärmstens empfehlen

Jean-Pascal Ansermoz / 31.08.2010

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