Originaltitel: Midnight
Aus dem Englischen von Barbara Ostrop
©2011 by Stephen Leather
© der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by Verlagsgruppe Random House GmbH, München
ISBN 978-3-442-37813-5
ca. 480 Seiten
COVER:
„Deine Schwester holt der Teufel, Jack Nightingale.“ Wie ein Damoklesschwert schwebt dieser mysteriöse Spruch seit jeher über dem Leben des ehemaligen Polizeiermittlers. Dieses Mal vernimmt er die unheilvollen Worte aus dem Mund einer Frau, die tot über einer Treppe baumelt, aufgehängt mit einer Wäscheleine. Doch Jack kennt seine Schwester nicht, denn mit dem Tag ihrer Geburt ist sie aus seinem Leben verschwunden. Wie kann er jemanden retten, dem er noch nie begegnet ist?
Jack Nightingale macht sich auf die Suche, doch jeder, mit dem er über seine Schwester spricht, stirbt einen grauenvollen Tod. Jemand – oder etwas – scheint mit aller Macht verhindern zu wollen, dass die beiden Geschwister zusammenkommen. Sollte Jack sie retten wollen, muss er eine Fähigkeit einsetzen, die er einst bei der Polizei lernte und seitdem blind beherrscht: Er muss verhandeln. Doch jede Verhandlung mit den dunklen Mächten hat ihren Preis, und so muss Jack sich fragen: Ist es jede Seele wert, dass man sie rettet?
REZENSION:
Stephen Leathers „Brut des Teufels“ ist ein Thriller, der mit einer Vielzahl an übersinnlichen beziehungsweise satanischen Elementen angereichert worden ist. Allein dadurch fühlt man sich beinahe in einen rasanten Film hineingezogen, der einem keine Ruhe lässt.
Jack Nightingale ist auf der Suche nach seiner Schwester, die – ebenfalls wie er – am Tage ihrer Geburt zur Adoption freigegeben worden ist.
Nach und nach bekommt man als Leser von „Brut des Teufels“ heraus, dass bereits Jacks Seele durch seinen Vater an den Teufel verschachert worden ist. Dies scheint auch auf die Seele seiner Schwester zu zu treffen.
Nachdem es in meinen Augen dadurch einige auftretende Fragezeichen gab und diese auch nur durch kleine Hinweise beantwortet worden sind, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es hier noch eine Vorgeschichte zu geben scheint. Wie sich herausstellen sollte: „Brut des Teufels“ ist die zweite Story mit Jack Nightingale in der Hauptrolle. Somit wäre es unter Umständen eventuell hilfreich, mit „Höllennacht“ zu beginnen. Nichts desto trotz wagte ich mich weiter durch die Seiten dieses Werkes und verzichtete auf den Genuß des ersten Bandes.
Schade jedoch, dass man weder auf dem Cover noch im Buch vom Verlag darauf aufmerksam gemacht wird.
Die Geschichte selbst ist absolut eingängig geschrieben und Jack selbst ist kurios genug, um beim Leser als geeigneter Protagonist anzukommen.
Geschickt baut der Autor kleine aber feine Horrorelemente ein, die zwar beinahe vor lauter Klischee tropfen, dabei aber dennoch Spaß beim Lesen machen.
Von der Thematik her fühlt man sich ein wenig in die Geschichten und Filme der 80er Jahre zurück versetzt – damals gab es nach meinem Empfinden eine unglaubliche Vielzahl an Geschichten, die Teufelsbeschwörungen in irgendeiner Art und Weise zum Thema hatten.
Auf der Suche nach seiner Schwester gibt es ausreichend Action für Jack Nightingale, eine Vielzahl an kuriosen Todesfällen, sowie eine ganze Palette an satanischen Lebewesen, die Jack das Leben recht schwer machen.
Ab und an lässt der Autor den Zufall ein wenig arg stark zu seinen eigenen Gunsten wirken – dennoch führt das nicht zu irgendeiner Abwertung, da diese klischeebeladene Geschichte durchweg eingängig, rasant und spannend erzählt worden ist und gerade deswegen für einen hohen Unterhaltungswert sorgt.
Einfach mal ein satanischer Thriller zur reinen Unterhaltung ohne besonderen Anspruch auf Tiefgang.
Jürgen Seibold/03.06.2017
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