Stephen King: The Stand

Vorliegendes Buch:

Ungekürzte Lizenzausgabe für die Bertelsmann Club GmbH, Gütersloh

c 1978 by Stephen King

c 1990 of the new material by Stephen King

c 1984, 1985, 1986, 1990 für die deutschsprachige Ausgabe by Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach

Der Neuübersetzung liegt in Teilen die deutsche Fassung von “Das letzte Gefecht” von Harro Christensen zugrunde.

Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber unter Mitarbeit von Wolfgang Neuhaus.

ca. 1082 Seiten

COVER:

Es beginnt mit einem Verkehrsunfall, den sich niemand erklären kann. Alle Insassen des betroffenen Fahrzeugs sind tot, doch starben sie nicht an den Folgen des Unfalls.

Sie sind vielmehr die ersten Opfer einer Seuche, die sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitet.

Innerhalb kürzester Zeit ist ganz Amerika entvölkert – bis auf eine Handvoll Überlebender, die aus unerklärlichen Gründen gegen den Killervirus immun sind, welcher in einem geheimen militärischen Forschungslabor entwickelt wurde und nun außer Kontrolle geriet. Stuart Redman, Arbeiter aus Arnette/Texas, und der Rockmusiker Larry Underwood gehören zu den wenigen, die davon unbehelligt bleiben.

Doch ihnen droht eine noch schrecklichere Gefahr in der Gestalt des Randall Flagg, des Mannes ohne Gesicht – ein dämonischer Gegenspieler. Schließlich kommt es zur Konfrontation – beim “letzten Gefecht” zwischen Gut und Böse, “High Noon” nach der Apokalypse …

REZENSION:

Im Jahre 1978 veröffentlichte der Verlag eines aufstrebenden Autors namens Stephen King dessen umfangreiches Werk über eine Pandemie unwahrscheinlichen Ausmaßes. Über 99% der Menschheit konnten diesem Virus keine Immunität entgegen setzen und somit ist es wohl ein Werk Kings mit der höchsten Todesquote.

Man hatte beim Genuss dieses Romans niemals das Gefühl, dass noch etwas fehlen könnte. Nichts desto trotz hat der Autor ursprünglich ein erheblich längeres Werk abgegeben. Damals glaubte der Verlag jedoch noch nicht an eine Vermarktungsmöglichkeit für Bücher jenseits der tausend-Seiten-Grenze. Somit wurde „Das letzte Gefecht“ erst zwölf Jahre später als ungekürzte Fassung herausgegeben. In dieser Version befinden sich mal locker 400 Seiten mehr – und man lernt somit die „Geschwätzigkeit“ des Autors vollumfänglich kennen und lieben oder hassen…

Mir persönlich gefällt „The Stand“ besser, da mir die genannte Geschwätzigkeit Kings schon immer gefallen hat. Bei ihm habe ich oft genug das Gefühl, dass er um des Erzählens Willen erzählt. Viele seiner aufgeführten Gespräche, Zwischengeschichten, etc. haben zwar nichts mit der ursprünglichen Geschichte zu tun, scheinen diese aber irgendwie anzutreiben. Jeder Protagonist erzählt, wie im der Mund gewachsen scheint – was die Personen mehr und mehr zu lebendigen Individuen macht. Dadurch ist man als Leser erheblich näher am Geschehen und es schmerzt umso mehr, wenn eine beliebte Person das Zeitliche segnet.

„The Stand“ lebt anfangs sehr stark durch die Boshaftigkeit und dem schwarzen Humor, mit dem Stephen King die Seuche ausbreitet. Teilweise lapidar und nebensächlich erzählt lässt er tausende auf übelste Art und Weise an dieser Krankheit dahinsiechen und sterben.

Im weiteren Verlauf der Story entwickelt sich eine klassische „Gut-gegen-Böse-Geschichte“, deren Ende dem Genre entspricht und keine großartigen Überraschungen bereit hält. Das soll nun keineswegs negativ klingen, da die Geschichte weniger von ihrem Schluss als von den Geschehnissen davor lebt – und hier befinden wir uns in einer absolut glaubwürdigen und spannenden Erzählung, bei der nichts zu wünschen übrig bleibt.

Somit weiterhin (ich habe diesen Wälzer schon mehrmals gelesen) eines der besten Bücher dieses Autors!

Jürgen Seibold/06.12.2010

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