Originaltitel: The Colorado Kid
Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
c 2005 by Stephen King
c 2006 der deutschen Ausgabe Ullstein Buchverlage
c 2009 dieser Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München
ca. 160 Seiten / € 7,95
COVER:
Am Strand einer Insel im Bundesstaat Maine wird ein Toter gefunden. Außer ein paar Münzen und einem Päckchen Zigaretten trägt er nichts bei sich. Woran er starb, kann nicht eindeutig geklärt werden. Nur der Hartnäckigkeit zweier Lokalreporter und eines jungen Gerichtsmediziners ist es zu verdanken, dass der Unbekannte – über ein Jahr später – identifiziert wird. Doch damit beginnt das Rätsel erst. Denn je mehr sie über den Toten und seine Herkunft herausfinden, umso weniger verstehen sie den Fall: anscheinend ein unmögliches Verbrechen …
REZENSION:
Bei Colorado Kid handelt es sich meines Wissens im Grundsatz eher um einen Versuch als um einen Roman, wie man es üblicherweise gewohnt ist.
Colorado Kid soll darstellen, daß eine Geschichte ohne echtem Anfang als auch ohne erzähltem, abschließenden Ende möglich ist.
Durch diesen Umstand polarisiert das Werk natürlich extrem und es würde sicherlich in keinster Weise funktionieren, würde es sich hierbei nicht um einen der berühmtesten Autoren der gegenwärtigen Spannungsliteratur handeln.
Ich persönlich nehme nach Lektüre des Buches ganz bewusst eine Seite ein: Ich war nicht nur gänzlich fasziniert, sondern förmlich an die Seiten geklebt.
Es ist für einen Romanleser sehr unnatürlich, absolut kein Ergebnis bei Erreichen der letzten Seite erkennen zu können. Alle aufgetretenen Fragen bleiben unbeantwortet – aber allein durch das hoch interessante Gefühl, Abends am Lagerfeuer zu sitzen und einer örtlichen Begebenheit, erzählt durch einen erfahrenen, älteren Mitbürger zu lauschen, fesselt ungemein und führte bei mir zur uneingeschränkten Überzeugung.
Ein Buch, dass nur erzählt ohne irgendetwas zu offenbaren – Trotzdem: In meinen Augen ein echter Leckerbissen für die etwas andere Art der Unterhaltung.
Jürgen Seibold/17.09.2010
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