Stephen King: Atlantis

Originaltitel: Hearts in Atlantis

Übersetzung: Peter Robert

c 1999 by Wilhelm Heyne Verlag, München

vorl. Exemplar: Lizenzausgabe der RM Buch und Medien Vertrieb GmbH

COVER:

1960, Harwich, ein idyllisches Vorstädtchen in Connecticut: In der Broad Street 149 wohnt Bobby Garfield mit seiner strengen Mutter Liz. Seine Freunde sind der kräftige Sully-John und die hübsche Carol, die über beide Ohren in Bobby verliebt ist. An seinem elften Geburtstag zieht in die Wohnung über den Garfields ein neuer Mieter ein. Ted Brautigan, ein freundlicher älterer Herr, wird Bobbys bester Freund und Lehrmeister, aber der Junge merkt rasch, daß mit Ted etwas nicht stimmt. Der Mann ist ständig auf der Hut, und eines Tages bittet er Bobby um Hilfe: Er möge ihm gegen seine Feinde beistehen – Männer in senfgelben Mänteln, bösartige gefährliche Wesen, als Menschen getarnte Außerirdische. Was Bobby anfangs als Marotte seines väterlichen Freundes abtut, wird bald zu einer realen Bedrohung, die das Leben in der Kleinstadt für immer verändert.

Verrat, Gewalt und Schrecken werden für Bobby und seine Freunde zu festen Bestandteilen ihres Alltags in den wilden sechziger Jahren. Überall triumphiert der ganz normale Wahnsinn – sei es auf dem College, in den Dschungeln Südostasiens oder in den Straßenschluchten New Yorks.

“Stephen King beherrscht die Dramaturgie des Schreckens ganz unvergleichlich.”

Die Zeit

Stephen King ist der populärste Schriftsteller der Vereinigten Staaten; überall auf der Welt findet er beim Publikum und bei der Kritik gleichermaßen Anerkennung. Viele seiner Romane wurden erfolgreich verfilmt; z.B. Shining, ES und SIE. Zuletzt erschienen sein Roman Sara und das Originaldrehbuch Der Sturm des Jahrhunderts.

REZENSION:

”Atlantis” ist eines der wenigen Bücher des Gruselmeisters, das mich nur zum Teil überzeugen konnte.

Die erste Hälfte des Romans ist relativ spannend und sehr interessant erzählt. Die Geschichte über Bobby, seinem Nachbarn Ted und den mysteriösen Niederen Männern lässt sich flüssig lesen und wird überzeugend dargelegt. Mehr noch: Man beginnt das Buch zu verschlingen.

Leider ist man dadurch aber auch sehr schnell bei der zweiten Hälfte des Romans und somit ergibt sich eine Wendung, mit der man anfangs nicht rechnen konnten. Die Geschichte wandelt sich in ein Sittengemälde über das Leben am College, dem Vietnamkrieg, den Hippies und so weiter – Sicherlich spannend und interessant für alle, die sich dafür zu begeistern wissen. Mir persönlich fehlte jedoch der Sinn und Zweck dieser vom ersten Teil losgelösten Handlung – und war dementsprechend enttäuscht. Ich blätterte nur noch in der Hoffnung weiter, noch etwas von den Niederen Männern zu erfahren.

Stephen King konnte schon sehr oft mit spannungsfreien Büchern überzeugen – Diese waren wenigstens Interessant und zwangen zum Weiterblättern. Bei “Atlantis” konnte sich dieser Kosmos jedoch nicht öffnen.

Jürgen Seibold/20.08.04

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