Originaltitel: Law Of Gravity
Übersetzung: Hans M. Herzog
c 2002 Stephen Horn
c 2004 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München.
COVER:
Philipp Barkley, ehemaliger Top-Jurist mit Aussicht auf eine brillante politische Karriere, steckt seit dem Tod seiner Tochter und der Trennung von seiner Frau mitten in einer tiefen Lebenskrise. Nach sechsmonatiger Krankschreibung holt ihn das Justizministerium wegen eines äußerst brisanten Vorfalls an seinen Arbeitsplatz zurück: Martin Green, leitender Referent im Geheimdienst-Ausschuß, ist spurlos verschwunden. Das Heikle daran: Greens Chef, Senator Warren Young, will bei den kommenden Wahlen als Präsidentschaftskandidat seiner Partei die Macht im Weißen Haus sichern, und sollte Green, der Zugang zu streng geheimen Unterlagen der CIA und des FBI hatte, womöglich in Spionageaktivitäten verwickelt sein, wäre nicht nur die nationale Sicherheit, sondern auch die Karriere des Senators in Gefahr. Barkley wird beauftragt, die Ermittlungen zu leiten, und zunächst erhärtet sich der Spionageverdacht. Schon bald jedoch findet Barkley heraus, daß Greens Verschwinden ganz andere Gründe hat: Als strenggläubiger Jude beschäftigte sich Green intensiv mit dem Holocaust und saß neben Senator Young in jenem Bankenausschuß, der die Rolle der Schweizer Banken während der NS-Zeit untersuchte. Die Spuren Greens weisen schließlich zurück in die 50er Jahre und zu einer ungarischen Jüdin, die damals Zugang zu den Schweizer Konten ihrer Eltern forderte. Senator Warren Young und sein einflußreicher Vater Ed scheinen in diesen Fall verwickelt zu sein und etwas vertuschen zu wollen, was fatale Folgen hätte.
Stephen Horn, geboren in der Bronx (New York), studierte Ingenieurwissenschaften, war Staatsanwalt für Zivilrecht am Justice Department und hat inzwischen seine eigene Anwaltskanzlei. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Washington D.C.
“Im Namen der Macht” ist sein zweiter Roman nach “Bis zum Beweis der Unschuld” (dtv 20617).
“Unvergeßliche Figuren, ein äußerst spannender Plot, ein überraschendes Ende – was braucht man noch mehr für einen Bestseller?”
Booklist Reviews (drei Sterne)
“Unwiderstehlich – ein ebenso eleganter Polit-Roman wie erstklassiger Thriller.”
Washington Post
REZENSION:
Grundsätzlich war ich noch nie ein großer Freund von Politromanen. Meine bisherige Erfahrung hat mir gezeigt, das bei den meisten politisch motivierten Autoren der Stoff sehr trocken ist und bei den in diesem Genre vielen verfilmten Geschichten der Film ausreichend wäre und das Buch nicht recht viel mehr hergibt.
Stephen Horn’s IM NAMEN DER MACHT hat mich nun vom Gegenteil überzeugt und gezeigt, daß es auch ganz anders geht.
Die Verwicklungen in diesem Roman klangen bereits auf der Coverbeschreibung ziemlich komplex und ich rechnete mit dem Schlimmsten. Diese Komplexität steigert sich im Roman sogar noch, schadet jedoch dem Buch in keiner Weise. Der Autor versteht es vielmehr meisterlich, diesen Handlungsrahmen sehr verständlich und extrem spannend zu erzählen. Die Spannung steigt hierbei von Seite zu Seite und lässt den Leser rasant auf ein überraschendes Ende zugleiten.
Sämtliche Figuren sind sehr glaubhaft dargestellt und lassen hoffen, daß es auch im wirklichen Leben den ein oder anderen Menschen gibt, der sich über Regeln und politisches Geklüngel hinwegzusetzen weiß, um der Wahrheit gerecht zu werden.
Dieser Roman schafft es somit auch den “klassischen” Thrillerleser zu überzeugen und Stephen Horn kann sich ohne Probleme in die Riege der bisherigen Größen des Politthrillers einreihen. Diese müssen sich mittlerweile jedoch sehr warm anziehen, um sich dieser starken Konkurrenz zu erwehren.
Jürgen Seibold/14.02.04
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