Originalausgabe März 2010
c 2010 cbj Verlag, München
ca. 256 Seiten / € 9,95
COVER:
Fischerjunge Skagen hat den sehnlichen Wunsch, ein großer Barde zu werden! Auf unerwartete Weise kommt er seinem Traum näher, als er mithilfe der Zauberin Ormuz in den Besitz des geheimnisvollen Rabensteins gelangt – um fortan am königlichen Hof von Ehrengrund als bewunderter Sänger zu leben. Doch dann wird seine Heimat von wilden Trollen überfallen und verwüstet. Nur die Magie des Rabensteins kann sie noch aufhalten …
REZENSION:
Es ist erstaunlich, wie schnell man erneut von einem Autor hören bzw. was lesen kann. Nicht mehr als gefühlte fünf Minuten ist es her, als ich den genialen Thriller „Die letzte Offenbarung“ in den Händen halten durfte – nun erreicht mit ein neues Werk des Autoren mit dem Titel „Der Stein des Raben“.
Wie man bereits an der Aufmachung und natürlich dem Titel entnehmen kann, scheint es sich um ein Fantasybuch zu handeln – wie kann man nur so schnell „umschalten“ und vom Thrillerautor zu einem durchweg anderen Genre wechseln? Naja, bisher gefiel mir so gut wie jedes Buch des Magisters Rother und somit nehme ich die Lektüre dieses vornehmlich für Jugendliche gedachte Buch auf.
Der Stein des Raben handelt von dem Fischerjungen Skagen, der nichts lieber als ein berühmter Barde werden möchte. Mit Hilfe eines magischen Steins gelingt ihm dies auch und er wird mehr und mehr zu einem Popstar in einer Zeit und Welt, die sehr dem uns bekannten Mittelalter ähnelt. Was wäre jedoch die Geschichte, wenn sich der Held nun lediglich auf Tournee begibt und manch Mädchenherzen erobern würde – nein, wir befinden uns natürlich im Genre der Märchen und Fantasy und somit entwickeln vermeintlich helfende Kräfte sehr gerne ein Eigenleben, die zum Fluch werden.
Durch diese Erfahrung wird reift die Figur des Skagen enorm und man hat das Gefühl, ihm beim Erwachsenwerden zu zuschauen – er erkennt, das sich sein Traum nicht nur mit Hilfe von Magie erreichen lässt, sondern dass die Kraft in einem selbst steckt.
Somit ist „Der Stein des Raben“ nicht nur ein fantastischer Roman, sondern auch ein Märchen, welches wunderbar als Parabel funktioniert und sich auch die Zielgruppe der 10/12-jährigen gut wieder findet. Nichts desto trotz wirkt die Geschichte auch bei Erwachsenen und sie lässt sehr auf weitere Bände hoffen.
Erneut ein sehr gelungenes Buch eines Autoren, den man nicht vergessen sollte. Ich denke, ich werde dieses Buch in das Zimmer meiner Tochter stellen, bis sie alt genug für die Lektüre ist – sie wird es sicherlich nicht bereuen.
Jürgen Seibold/18.05.2010
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