Simon Heiser: Der Fall Scheib

(c) Simon Heiser 2013

COVER:

„Dass ich in diesem Mausoleum vergessener Tage, in der Stille von Äonen, deren Gewicht schon jetzt schwer auf mir lastete, alleine bleiben sollte, nicht vermutend, was in der Schwärze auf mich lauern mochte, war mir unerträglich.“

-Eine Hommage auf H.P.Lovecraft-

Beschreibung:

Rudolf Schneider soll auf einem südhessischen Bauernhof kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine kranke Frau pflegen, deren Verstand nach dem Tod ihres Ehemannes gelitten hat. Doch schnell findet er heraus, dass hinter dem Leid der Witwe weit mehr zu stecken scheint, als er sich vorstellen kann …

REZENSION:

Howard Phillips Lovecraft ist sicherlich einer der einflussreichsten Autoren phantastischer Literatur. Somit ist es als mutig zu betrachten, ein in der heutigen Zeit erstelltes Werk direkt auf dem Cover als Hommage an diesen glorreichen Autor zu bezeichnen.

Simon Heiser traut sich dies ganz unverfroren und veröffentlichte nicht nur eine Geschichte mit dem Titel DER FALL SCHEIB, sondern bezieht sich sogleich direkt auf diesen angesehenen Autor.

Interessanterweise scheint Simon Heiser dem sogar gerecht zu werden, da man sich beim Lesen dieser Geschichte unverzüglich in die Sprache und Zeit Lovecrafts versetzt fühlt. Ich stelle es mir nicht gerade als einfach vor, mit dem Wissen und der bei uns in der heutigen Zeit vorherrschenden Sprache, sämtliche Satzzusammenstellungen in die Vorgehensweise eines Lovecraft zu heben.

DER FALL SCHEIB liest sich durch diesen Umstand zuerst ein wenig befremdlich – insbesondere, wenn man schon länger keine älteren Werke mehr genossen hat. Sobald man sich aber auf die alt wirkende Sprache einlässt, öffnet sich die Tür in die Welt Lovecrafts und es verschwimmt die Erkenntnis, dass diese Geschichte von einem Autor unserer Zeit erstellt worden ist.

Simone Heisers DER FALL SCHEIB ist eine durchweg interessanter Story, deren Aufbau mehr und mehr in Richtung Entdeckung des Bösen driftet und am Ende – ganz in der lovecraftschen Tradition – einen gebrochenen Menschen übrig lässt.

Zuviel möchte ich über den Inhalt nicht verraten – nur soviel, dass man sich wahrlich im Kosmos H.P. Lovecrafts befindet und Simon Heiser einen wirklich guten Job erledigte.

Jürgen Seibold/29.11.2013

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