Originaltitel: Thunderhead – Arc of a Scythe
Aus dem Amerikanischen von Kristian Lutze und Pauline Kurbasik
©2017 by Neal Shusterman
Für die deutschsprachige Ausgabe:
©2018 S. Fischer Verlag GmbH
ISBN 978-3-7373-5507-0
ca. 524 Seiten
COVER:
In einer fast perfekten Welt entscheiden die Scythe nach festen Regeln, wer sterben muss – zum Wohle aller Lebenden.
Scythe sind hochgeehrt, doch nicht alle sind gerechte Richter. Die Scythe der neuen Ordnung sind kaltblütige Mörder, die Spaß am Töten haben …
Citra und Rowan haben die Ausbildung zum Scythe absolviert. Aus Citra ist die ehrenwerte Scythe Anastasia geworden, aus Rowan der gefürchtete Scythe Luzifer.
Im Untergrund macht er Jagd auf die Scythe der neuen Ordnung. In Citras Augen ist er deswegen zum Mörder geworden. Als ein Anschlag auf sie verübt wird, fällt der Verdacht sofort auf ihn. Doch Citra weiß es besser: Niemals würde Rowan sie in Gefahr bringen, oder?
REZENSION:
Der zweite Band der Scythe-Trilogie knüpft nahezu nahtlos an die Vorgänge des ersten Buches an. Die beiden Protagonisten sind fertig ausgebildete Scythe, gehen jedoch – wie bereits im ersten Buch dargelegt – ziemlich unterschiedliche Wege.
Während Citra sich gänzlich ihrer Tätigkeit verschrieben hat, hält sich Rowan im Verborgenen auf und bekämpft als im Untergrund wirkender Streiter die Scythes der Neuen Ordnung. Diese nehmen es mit den ursprünglichen Regeln nicht sehr ernst, sind machtbesessen und wirken egoistisch, um den eigenen Ruhm zu steigern.
Die beiden Lager sind mittlerweile streng getrennt und dienen dem Autor zur Bildung der notwendigen Fronten.
Die Strukturtrennung lässt es gleichzeitig zu, dass Shusterman philosophischer werden darf. Die Scythe besitzen trotz der fehlenden Staatsstruktur eine ungeheure Fülle an Macht – sie sind es ja, die über Leben und Tod in einer nicht-sterbenden Gesellschaft entscheiden.
Bereits der erste Band – mit der Ausbildung der Beiden als grundsätzliches Thema – konnte einwandfrei überzeugen. Hier im zweiten Band lässt Neal Shusterman nun noch etwas mehr die Zügel los und schreibt sehr befreit seine Geschichte weiter.
Dabei gewinnt einiges in dieser Geschichte: Die Spannung steigt, die Action wieder verstärkt, die politischen Strukturen werden in Frage gestellt und ausreichend Gedanken werden dem Umstand von allumfassender Macht gewidmet.
Dennoch bleibt Scythe – Der Zorn der Gerechten ein rundum gut funktionierender Unterhaltungsroman, der generationenübergreifend funktioniert und Lust auf den dritten Band macht.
Jürgen Seibold/17.02.2019
Antworten