Originaltitel: AFTER: The Echo
Aus dem Amerikanischen von Stefan Mommerts
© 2014 Scott Nicholson – Haunted Computer Books
ca. 254 Seiten
COVER:
Sechs Wochen nach dem Schock. Die Rauchfahnen am Horizont sind dünner geworden und Rachel Wheeler ist gemeinsam mit ihren beiden Gefährten auf dem Weg in die Berge, wo ihr Großvater Franklin ein Überlebenscamp errichtet hat. Die »Zapphirne« genannten Mutanten scheinen sich von blutrünstigen Mördern zu etwas noch viel Bedrohlicherem zu verändern. Eine geheime militärische Anlage könnte der Kern eines Wiederaufbaus der Zivilisation sein, aber Franklin traut den Absichten der Soldaten nicht. Und die Zapphirne passen sich schneller an die neue Welt an als die menschlichen Überlebenden, die um ihren Platz in einer Zukunft kämpfen müssen, in der sie womöglich keine Rolle mehr spielen.
REZENSION:
Beinahe nahtlos an DER SCHOCK anschließend begleiten wir im zweiten Band der Danach-Reihe hauptsächlich Rachel Wheeler mit ihren Gefährten auf ihrem Weg in die Berge. Dort hat ihr Großvater bereits vor Jahren ein Überlebenscamp errichtet.
DAS ECHO geht in Bezug auf die Zapphirne einen Schritt weiter, denn scheinbar scheinen sich diese Mutanten geistig zu entwickeln. Hierdurch gibt Scott Nicholson dem üblichen Zombie-Schema eine neue und interessante Note und man fragt sich mehr und mehr, in welche Richtung diese Entwicklung zu gehen scheint. Entsteht dabei eine positive neue Welt? Sind die „normal“ gebliebenen Menschen nur noch ein Schatten ihrer selbst? Wer passt sich den neuen Gegebenheiten schneller an?
Scott Nicholson wirft vor dem Leser diese Fragen dezent auf, gleichzeitig begleiten wir aber weiterhin die Gefährten auf ihrem Weg. Würde er das nicht mit den Erlebnissen Franklin Wheelers ein wenig auflockern, würde man das Gefühl nicht loswerden, dass man immer wieder von Zapphirnen auf der Reise gestört wird, gegen diese in irgendeiner Art und Weise kämpft, um dann einige Kilometer weiter erneut auf das gleiche Problem zu stoßen. Ab und an aufgelockert von unfreundlichen „normalen“ Zeitgenossen, die sich nicht besser aufführen, als die Zapphirne und somit zum gleichen Problem führen.
Ein wiederkehrender Überlebenskampf, der ab und an zu viel des Guten zu sein scheint. Interessant werden die Zapphirne, die sich auf einer noch nicht ganz nachvollziehbaren geistigen Entwicklung befinden, vor der man sich wohl bereits jetzt schon ein wenig fürchten sollte.
DAS ECHO ist als weiterer Schritt in der Danach-Reihe erneut ganz angenehm zu lesen und man ist auch auf die weiteren Entwicklungen gespannt. Leider fehlt dem zweiten Band ein gewisser Drive und auch die Spannung lässt sehr zu wünschen übrig. Eventuell holt die Geschichte nur kurz Luft, um dann uns Leser im nächsten Band wieder fester an sich zu reißen. Wollen wir es hoffen, denn noch besteht der Drang, der gesamten Story weiterhin zu folgen, obwohl man sich bei DAS ECHO ein wenig vernachlässigt fühlt.
Ich hoffe sehr, dass der Autor die Spannungsschraube wieder anzieht und ein wenig kreativer seine Protagonisten begleiten. Darüber hinaus werde ich das Gefühl nicht los, immer noch zu wenig von diesem Personenkreis erfahren zu haben. Hier ist noch etwas Tiefe gewünscht.
Jürgen Seibold/30.03.2016
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