Originaltitel: Never Fear
Aus dem Amerikanischen von Karl-Heinz Ebnet
Deutsche Erstausgabe April 2009
c 2006 by Scott Frost
c 2009 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Taschenbuch
ca. 412 Seiten / € 8,95
COVER:
Selten ging Kommissarin Alex Delillo ihr Job so nahe: Am Ufer des L. A. River liegt ein Toter, der ihr Halbbruder gewesen sein soll – ein Bruder, von dem sie zeitlebens nichts wusste! Und bald schon bestätigen weitere Leichenfunde einen grausigen Verdacht: Jemand mordet wie der “Riverkiller”, der vor zwanzig Jahren drei junge Frauen tötete und nie gefasst wurde. Alex ermittelt fieberhaft und begibt sich damit in Lebensgefahr. Denn der Hauptverdächtige damals war ein Mann, den sie für tot hielt. Ohne den es sie und ihren Bruder jedoch nicht gäbe: ihr eigener Vater. Und der scheint sich bester Gesundheit zu erfreuen…
Rezension:
Mit “Fear – Angst hat einen Namen” legt der Autor Scott Frost eine weitere Episode um seine Ermittlerin Alex Delillo vor des geneigten Lesers Augen. Er schafft es hierbei auch geschickt, die im ersten Thriller traumatisierte Hauptdarstellerin mit all ihren Problemen, Ecken und Kanten als glaubwürdige und sympathische Person dar zu stellen.
nachdem erneut seine Kommissarin eher als Opfer agiert, ist man anfangs als Thrillerkenner ob der Vorhersagbarkeit eher etwas abgetan. Dies wird auch leider in der ersten Hälfte des Buches bestätigt. Der Autor ist im Gegensatz zu seinem Erstlingswerk sehr langatmig und scheint zu viel erzählen zu wollen – dies jedoch ohne den Leser mit einer aufbauenden Erwartungshaltung bei der Hand zu nehmen.
Schafft man jedoch diese erste Hürde, entwickelt sich nach zähem Ringen doch noch ein ziemlich interessanter Plot, der dann nach erheblich mehr Details verlangt – hier hätte der Autor zum Erzählen anfangen können, leider scheint er sein Pulver in der ersten Hälfte verschossen zu haben.
Nichts desto trotz ist die folgende Entwicklung als spannend und interessant zu betrachten – insbesondere die in der Vergangenheit aufgetretenen Geschehnisse gefallen sehr gut und hätten noch vielmehr Inhalt verdient. Hiermit kann man Leser fangen, da dieser leicht voyeuristische Drang im Erfahren von Erlebnissen in fast jedem von uns steckt.
Nach der Art des erzählten Endes könnte der Autor problemlos einen weiteren Band nachlegen – dies wird sicherlich auch geschehen. Hierbei sollte er jedoch ein wenig mehr auf Thrillerelemente achten, da ihm sonst die Leser mehr und mehr abhanden kommen könnten. Genügend Potenzial hat der Autor jedenfalls – es muss nur noch stärker aktiviert werden.
Jürgen Seibold / 24.08.2010
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