©2016 dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München
ISBN 978-3-423-26085-5
ca. 316 Seiten
COVER:
Schwere Zeiten für den Eberhofer. Franz‘ Cholesterinwerte sind so hoch wie seine Laune im Keller. Dr. Brunnermeier rät: dringend auf Entzug! Das bedeutet: keine Warmen vom Simmerl, statt Schlemmerorgien bei der Oma nur noch Kaninchenfutter auf dem Teller. Nein, danke. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling.
Knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, in denen der Franz den kleinen Paul sehen darf, da kennt die Susi kein Pardon. Dabei hat der Franz sich nicht nur kopfüber in seinen Sohn verknallt, sondern auch einmal mehr in die Susi…
Und ausgerechnet jetzt steht er vor dem schwierigsten Fall seiner Ermittlerkarriere: Eine Tote im Fremdenzimmer von der Mooshammer Liesl, mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Wer ist diese Unbekannte? Und warum wollte sie jemand auf so grausame Weise aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerät, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf. Natürlich nicht ohne seinen Birkenberger …
REZENSION:
Nach dem in meinen Augen etwas enttäuschenden sechsten Fall unseres beliebten Ermittlers aus Niederkaltenkirchen liegt nun mit Leberkäsjunkie der siebte vor. Wie der Titel schon sagt, steht hier Franz mit seiner Leberkässucht im Vordergrund, wird er doch vom Arzt und demzufolge hartnäckig auch von der Oma auf Diät gesetzt, da seine Cholesterinwerte ins uferlose gestiegen sind.
Franz vesucht natürlich alles, um seiner Sucht weiterhin frönen zu können – während die Oma dafür sorgt, dass dies nur begrenzt funktioniert. Rita Falk stürzt sich im ersten Drittel dieses Buches fast ausschließlich auf den Gesundheitszustand und dem Privatleben ihres Protagonisten. Ab und an wird das beinahe zu viel – jedoch lebt gleichzeitig die gesamte Reihe am Meisten durch die privaten Erlebnisse des Franz. Die Fälle sind das polizeiliche Beibrot, denn die Mundwinkel des Lesern zogen sich am häufigsten innerhalb des Hofes der Familie Eberhofer nach oben. Nichts desto trotz gibt es natürlich auch im siebten Band einen Mordfall und dieser findet erfreulicherweise in Niederkaltenkirchen statt. Der nach München versetzte Franz macht sich als Kenner der Niederkaltenkirchener Umstände an die Ermittlung und lässt natürlich den Birkenberger nicht aussen vor.
Im Gegensatz zum sechsten Fall scheint Rita Falk hiermit die Kurve bekommen zu haben, denn Leberkäsjunkie wirkt erheblich frischer, lebendiger und interessanter als der Vorgängerband. Der Mordfall ist nicht ohne und spätestens nachdem sich der Papa in eine Mordverdächtige verschaut, spitz sich die Lage mehr und mehr zu. Die Auflösung ist gut durchdacht, nicht gerade vorhersehbar und plausibel vermittelt. Das Schmunzeln konnte wieder öfter stattfinden und somit fühlt man sich als Leser wieder wohl in Niederkaltenkirchen. Wenn wir von einer Berg- und Talfahrt sprechen wollen, scheinen wir uns wohl wieder auf dem Wege nach oben zu befinden und ich kann mich uneingeschränkt auf den sicherlich noch kommenden nächsten Fall aus Niederkaltenkirchen freuen – immerhin wird dort ein Hotel gebaut…
Jürgen Seibold/20.02.2016
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