Blitz-Verlag GmbH, Windeck – 2003
Reihe: Black Collection (Band 3)
COVER:
Die Woche hört für Kommissar Jan Semper und seine neue Kollegin Martina Kamps schlecht auf: Von einer STAR-TREK-Convention wird ein Mord gemeldet – ein toter Vulkanier.
Für Semper nimmt damit ein Fall seinen Lauf, der ihn in völlig neue Welten entführt. Zusammen stoßen die beiden in einen Kosmos vor, dessen unendliche Weiten von einer für ihn fremden Spezies bevölkert werden: den Science Fiction-Fans.
Ralph Sander, der Roman- und STAR-TREK-Sachbuchautor kennt die Science Fiction-Szene genau. Er weiß worüber er schreibt.
REZENSION:
Eigentlich lese ich immer ein Buch nach dem anderen. Als dieses Buch eintraf, las ich gerade einen Wälzer, in dem ich mich ein wenig zum Umblättern überreden musste. Aus diesem Grund kam „Semper und der tote Vulkanier“ gerade zur richtigen Zeit und ich schob es dazwischen….
Wenn man vom Cover ausgeht, denkt man sofort an einen Science Fiction-Roman. Die Beschreibung auf der Rückseite des Buches relativiert das jedoch sofort und man weiß, das es sich um einen Kriminalfall in unserer Gegenwart handelt. Einzige Beziehung zur SF: Es wird ein Teilnehmer (Vulkanier) einer Star Trek Convention in Köln ermordet aufgefunden.
Die Geschichte entwickelt sich ziemlich zügig und lässt sich sehr gut lesen. Die beiden Charaktere Semper und seine neue Kollegin Kamps sind zwar etwas oberflächlich beschrieben, jedoch trotzdem in ihrer Art und Interaktion ein „Pärchen“, zu dem man sehr leicht eine Beziehung aufbauen kann. Dies finde ich persönlich immer sehr wichtig, da damit der Leser regelrecht „mitfiebern“ und die Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen kann. An der Umwelt des Kriminalfalles (Star Trek Convention – Science Fiction Themen allgemein – Treffen der Fans – Gesprächsthemen der Fans – …..) erkennt man sehr stark die Affinität des Autors Ralph Sander. Man merkt ihm das vorhandene SF-Know How an und spürt auch die Freude, die er mit Sicherheit am Schreiben dieser Geschichte hatte.
Diese SF-Randgeschichten sind eigentlich auch fast das schönste an diesem Buch: Die beiden Akteure erleben einiges bei/mit den vermeintlich „durchgeknallten“ Fanatikern und Ralph Sander schafft es durch die dargestellte Unwissenheit von Kamps und dem einigermaßen guten SF-Wissen seiner Kollegin ein gleichzeitig fast lehrreiches Buch zu erstellen, in dem einem lesenden Laien die Star Trek-Welt auf einfache Weise etwas näher gebracht wird. Dies jedoch so dezent, daß ein Kenner sich dadurch nicht gestört fühlt.
Alles in allem ist „Semper und der tote Vulkanier“ ein gutes Krimibuch, das zu unterhalten weiß und beim Leser sicherlich ein Verlangen nach mehr Fällen dieses Duos zur Folge hat.
JS/08.10.03
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