Ralf Isau: Messias

c Piper Verlag GmbH, München 2009

ca. 428 Seiten / € 19,95

COVER:

Ein Blitz erhellt die Duiske Abbey. Plötzlich fehlt die Jesusfigur am Kruzifix. Auf dem Boden vor dem Altar liegt ein nackter Mann mit blutenden Wundmalen. Er spricht nur hebräisch und nennt sich Jeschua.

Das “Wunder von Graiguenamanagh” versetzt das irische Städtchen in helle Aufregung. Abertausende pilgern zum Ort der vermeintlichen Wiederkunft Christi. Dann finden auch noch zwei stadtbekannte Kriminelle auf bizarre Weise den Tod. Hat das Jüngste Gericht begonnen? Die Kirche gerät unter Zugzwang, denn der vom Kreuz Gestiegene verkündet unangenehme Wahrheiten. Und die Menschen hören ihm zu! Ein vatikanischer Sonderermittler wird entsandt. In seiner alten Heimat stößt Hester McAteer auf Misstrauen, Angst, Intrigen. Und er begegnet seiner großen Liebe, die er einst für die Kirche verlassen hat. Als sich die mysteriösen Vorfälle häufen, gerät das fest gefügte Weltbild des erklärten Skeptikers ins Wanken. Was, wenn Jeschua gar kein Betrüger ist …?

REZENSION:

Ralf Isau legt mit seinem neuesten Werk “MESSIAS” einen sehr mystischen Thriller vor, in dem er virtuos und geschickt mit Thriller- als auch Mystikelementen spielt. “MESSIAS” gefällt ab der ersten Seite und führt den Leser sehr rasant durch eine Geschichte, deren Hauptthema – Die Wiederkunft Christi – zwar nicht neu, aber voller Ideen strotzt. Er schafft es dabei, einen Kirchenkrimi entstehen zu lassen, dessen Ende ein klein wenig vorhersehbar ist – jedoch durch die Einflechtung von “realen” Wundern absolut zu überzeugen weiß.

Seine Protagonisten sind sehr detailliert gezeichnet und werden vom Leser vorbehaltlos als glaubwürdig eingestuft. Insbesondere der einhundertdreijährige Seamus wächst dem Leser in seiner gänzlichen Art und Weise an das Herz.

Die Geschichte ist teilweise ironisch aufgebaut – was der Glaubwürdigkeit nur gut tut. Ralf Isau führt seine Leser sehr lange und sehr geschickt an der Nase herum und man ist jedes mal von seiner eigenen Meinung überzeugt, um jedoch nach einigen weiteren Seiten erkennen zu müssen, das man sich durch und durch geirrt hatte.

Die Auflösung ist etwas rasant durchgeführt worden, nichts desto trotz hat man keineswegs das Gefühl, das der Autor nicht mehr ganz genau wusste, wie er zum Ende kommen soll.

“MESSIAS” ist sicherlich ein Thriller im Fahrwasser eines Dan Brown – jedoch schafft es Ralf Isau durch Einbindung von mystischen Elementen, einen etwas weiteren Leserkreis anzusprechen und ich persönlich möchte keine Seite dieser Jagd missen.

Ein sehr spannender, interessanter und wundersamer Thriller, der sich als Pageturner entfaltet und jeden Leser dieser Genre mit Leichtigkeit überzeugen kann.

Jürgen Seibold / 04.10.09

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