
© Piper Verlag GmbH, München 2011
ISBN 978-3-492-70191-4
ca. 494 Seiten / € 19,95
COVER:
Vor langer Zeit zerbrach die Welt Berith in unzählige Schollen, die seither durch den Äther treiben. Jede Scholle beherbergt ein anderes Volk und andere Lebensformen. Als Dagonisier die Macht über das gesamte Reich an sich reißen wollen, bricht ein Krieg aus, der Berith vollständig zu zerstören droht. Einzig der Nebelwächter Taramis hat die Macht, die Krieger aufzuhalten. Gemeinsam mit seinen Gefährten, dem Kreis der Zwölf, bricht er auf, seine Welt vor dem drohenden Untergang zu bewahren.
REZENSION:
Ralf Isau war mir bisher durch seine spannenden Thriller „Der Mann, der nichts vergessen konnte“ als auch „Messias“ ein Begriff und fungierte in diesen beiden Werken als Garant für zeitvertreibende, spannende und gut durchdachte Unterhaltung.
Nun erreichte mich mit „Die zerbrochene Welt“ ein 500seitiges Werk, in dem der Autor das oben genannte Genre verlässt und sich dem Fantasy zuwendet. Er spielt hierin mit einer Welt, die vor langer Zeit in unzählige Schollen zerbrochen ist und auf deren sich verschiedenste Völker entwickelten. Wie es nun leider in der Natur der Sache liegt, streben immer irgendwelche Psychopathen nach Macht und möchten den Rest der bekannten Welt Untertan machen. Dieser unvermeidliche Krieg würde ganz Berith vollständig zerstören.
Hier kommt nun der sympathische Hauptdarsteller namens Taramis ins Spiel, der mit seinen Gefährten den Untergang seiner Welt zu vermeiden versucht.
Ralf Isau lässt hierbei seiner Fantasie absolut freien Lauf, was der Geschichte sichtlich gut tut, da dadurch kein Plagiat innerhalb des Fantasygenres entstanden ist, sondern ein durch und durch eigenständiger Roman voll mit Magie, Wesen unbeschreiblicher Art und vielen weiteren Vorgängen und Begebenheiten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Natürlich bleibt der Kampf zwischen Gut und Böse unvermeidlich – glücklicherweise lässt Isau aber nicht einfach einen Krieg entfachen, sondern erzählt eher die Geschichte davor und wie es sein Protagonist schafft, den drohenden Krieg bereits im Keim zu ersticken.
Ich möchte hier jedoch nicht zu viel verraten und somit nur noch darauf hinweisen, dass dem Autor eine sehr schöne, genretypische Geschichte gelungen ist, die überzeugen kann und mit sehr vielen Details den Leser mit auf die jeweiligen Schollen mit nimmt. An der sehr typischen Fantasy-Vorgehensweise, in der ein oder mehrere Personen von A nach B reisen, um die Welt zu retten, schifft Ralf Isau haarscharf vorbei. Dies hilft dem Roman auf kongeniale Weise als eigenständige Geschichte des Genres zu wirken – die Art des Erzählens zeigt sich hierbei nicht nur mit hohem Niveau, sondern gleichzeitig mit einer Leichtigkeit, die dafür sorgt, dass der Leser positiv unterhalten die Zeit vergessen kann, in eine neue Welt eintaucht und mit Spannung das Geschehen der Nebelwächter betrachtet und verfolgt.
Sehr empfehlenswert!
Jürgen Seibold/10.03.2011
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