Pierre Boulle: Planet der Affen

Originaltitel: La Planéte des singes

Übersetzung: Merle Taeger

Deutsche Übersetzung © 2014 by Amigo Grafik GbR

© Editions Julliard, Paris 1963

Print ISBN 978-3-86425-425-3 (April 2014)

eBook ISBN 978-3-86425-457-4 (April 2014)

www.cross-cult.de

COVER:

In einem Raumschiff, das mit Lichtgeschwindkeit durch das Weltall fliegt, begibt sich der Journalist Ulysses Mérou zusammen mit zwei Wissenschaftlern auf eine Mission, die die Erkundung des nächstgelegenen Sonnensystems zum Ziel hat. Zu ihrer goßen Überraschung finden sie einen Planeten, der unserer Erde gleicht. Doch eine noch größere Verblüffung erwartet sie: Auf Soror, so der Taufname durch die Entdecker, leben menschenähnliche Wesen! Diesen scheint jedoch jedwedes rationale Denkvermögen zu fehlen, und kaum ist eine erste Verständigung hergestellt, werden sie allesamt gejagt und gefangen genommen von der herrschenden Zivilisation auf dem Planeten: Affen!

Schreckliche Experimente und einen schmerzvollen Tod vor Augen muss es Ulysses gelingen, seine haarigen und hochintelligenten Entführer davon zu überzeugen, dass er anders ist, von einem fremden Planeten kommt und vor allem, dass er keine Gefahr darstellt. Besonders von Letzterem lassen sich aber nur die Wenigsten überzeugen …

REZENSION:

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das so ziemliche jeder – mindestens jeder aus meiner Generation – den ursprünglichen Planet-der-Affen-Film mit Charlton Heston kennt. Dieser ist zwar bereits einige Jahre vor meiner Geburt erschienen – aber auch zu meiner Zeit war dieser Film bereits regelmäßig in der Wiederholungsschleife.

Hierbei fiel er mir aber gar nicht so sehr auf – es handelte sich vielmehr um einen richtigen Kinobesuch in einem dörflichen Lichtspielhaus, dass ziemlich regelmäßig (wohl um Geld zu sparen) alte Klassiker zeigte – und genau da bin ich eines Tages als sehr junges Kerlchen  gesessen und schaute mir besagten Film an.

Ich kann mich noch sehr gute daran erinnern, dass dies einer der ersten Filme jemals war, der mich im wahrsten Sinne des Wortes „geflasht“ hat. MIttlerweile gibt es da sicher besseres, aber Planet der Affen war für mich damals eine neue Erfahrung, da ich in meinem unbedarften Alter das Ende sehr bedrückend fand und dies somit wohl einer der ersten Filme war, über den man nach dem Genuss noch einige Zeit redet.

Was mir jedoch weder damals noch heute jemals bewusst war: Es handelte sich um eine Adaption aus einem Buch von Pierre Boulle.

Dies erfuhr ich erst vor einigen Tagen ganz zufällig und schon musste ich mir das eBook dazu besorgen.

Wie sich dabei herausstellen sollte, war das auch keine schlechte Idee, denn die Geschichte um den Planet der Affen von Pierre Boulle ist zwar in gewissem Maße ein wenig anders aufgebaut als die amerikanische Ur-Verfilmung – nichts desto trotz schafft es der Autor trotz meiner Vorkenntnisse mich problemlos zu unterhalten und auch am Ende ein klein wenig nachdenklich zurück zu lassen.

Die Verfilmung hat sich in allen notwendigen Details relativ gut an das Buch gehalten – dieses ist aber trotzdem ein wenig vielschichtiger aufgebaut und lässt einen etwas tiefer eindringen in die Welt der Affen. Darüber hinaus entspricht das Ende nicht dem Ende des Charlton-Heston-Films, womit man sich über das Buchende sehr schön überraschen lassen kann, was definitiv gut tut, da meiner Meinung nach das Ende des Buches ebenso glaubwürdig wirkt und für die damalige Zeit bereits sehr viel realen Science-Fiction beinhaltet (immerhin befinden wir uns in einem Raumschiff auf dem Weg zu dem Planeten der Affen und wieder zurück – das alles in einem Buch aus dem Jahre 1963, und es wirkt alles sehr stimmig).

Die Story ist durchweg zum Umblättern zwingend erzählt und hat mich trotz ihres Alters absolut unterhalten können. Scheinbar ist die Geschichte wirklich zeitlos – was ja auch die immer wiederkehrenden Fortsetzungen oder Neuverfilmungen zu bestätigen scheinen.

Alles in allem ein wohl mittlerweile als literarisch zu betrachtendes Werk längst vergangener Zeiten, dass sich jeder Science-Fiction-Fan als Pflichtlektüre unter das Kopfkissen legen sollte und jeder an sozialkritischen Elementen interessierter Bürger ebenso, da Boulle sehr geschickt die Drehung schafft, den Menschen in seiner Art einfach mal als Affen dar zu legen und damit der Menschheit selbst einen Spiegel vor die Augen zu halten.

Perfekter Lesegenuss!

Jürgen Seibold/22.05.2014

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