Peter Probst: Blinde Flecken

Ca. 252 Seiten / 8,95 €

Originalausgabe Februar 2010

c 2010 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

COVER:

Ein dubioser Auftrag führt den Münchner Privatermittler Anton Schwarz zu seiner getrennt von ihm lebenden Frau, die er immer noch liebt. Tim Burger, einer ihrer ehemaligen Schüler, sitzt wegen einer Amokfahrt mit tödlichen Folgen im Gefängnis. Rechtsanwalt Loewi glaubt, dass Tim Burger Werkzeug eines rechtsradikalen Netzwerks ist und die Amokfahrt einen antisemitischen Hintergrund hatte. Er beauftragt Schwarz mit raschen Ermittlungen im braunen Sumpf. Schon bald verdichten sich die Hinweise darauf, dass Tim Burgers Entlassung kurz bevorsteht. Und dass er wieder zuschlagen wird. Denn in den Jahren der Haft hat dieser Mann sich in eine tickende Zeitbombe verwandelt …

Der erste Fall für Anton Schwarz.

REZENSION:

“Blinde Flecken” ist der erste Roman einer neuen Reihe um den Ex-Polizisten Anton Schwarz.

Der Autor Peter Probst führt den Leser in Schwarz’ erstem Fall sogleich in die braune Szene Münchens. Dabei kann man sehr gut das persönliche Wissen des Autors um die bayerische Hauptstadt erkennen. Es sind jedoch nicht nur die Örtlichkeiten der Stadt gut dargelegt – vielmehr schafft es Probst auch, den neu entstandenen Ermittler sehr lebendig, sympathisch und trotzdem ziemlich unkonventionell Auftretend dar zu stellen.

Das ist auch das Positive an diesem sonst ziemlich typischen Kriminalfall – würde Anton Schwarz nicht umfänglich mit all seinen Facetten dargestellt werden: Es wäre nichts weiter als der nächste Krimiroman innerhalb einer gleichwertigen riesigen Auswahl auf dem Markt.

Der Roman lässt sich relativ leicht lesen und führt den Leser geschickt durch die Seiten – bis hin zur recht spannend dargestellten Auflösung.

Die Spannung ist jedoch auch ein kleines Manko des Romans. Natürlich bin ich eher ein Leser der etwas härteren Thriller-Gangart – nichts desto trotz würde es auch dem Krimigenre nicht schaden, wenn etwas mehr an der Spannungsschraube gedreht werden würde.

Was das Thema in “Blinde Flecken” betrifft, habe ich genau deshalb dieses Buch gelesen. Ich rechnete mit recht viel Einblick, bzw. faktenreichen Darstellungen der rechtsradikalen Szene. Dies bleibt einem der Autor leider etwas schuldig – da wäre sicherlich noch genug Potenzial – was auch gleichzeitig der fehlenden Spannung gut tun würde.

Nichts desto trotz ist “Blinde Flecken” ein ziemlich interessant erzählter Krimi um einen sympathischen Ermittler, der sicher noch einige Fälle zu lösen haben wird.

Jürgen Seibold/11.07.2010

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