4. Auflage
Originalausgabe 06/2011
(c) 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN 978-3-453-60184-0
ca. 255 Seiten / € 8,99
COVER:
Er kommt, wenn das Leben gegangen ist
Peter Anders ist Tatortreiniger. Er beseitigt, was der Tod hinterlassen hat. Jetzt schildert er erstmals seine spektakulärsten Fälle. Er erzählt von den Begegnungen mit den Angehörigen, von den Schicksalen, die sich hinter den Wohnungstüren verbergen, vom Geruch des Todes, den man nie wieder vergisst – spannende Kriminalfälle, bewegende Schicksale, Grenzerfahrungen!
REZENSION:
Durch einen Zufall erhielt ich dieses Buch – insbesondere, da ich als Thriller- und Horrorleser bekannt bin und mein Umkreis bei allem, was mit Tod zu tun hat, sagen, dass wäre doch was für mich…
Nun, normalerweise lese ich fiktive Werke – habe mich aber trotzdem auf dieses Buch eingelassen. „Was vom Tode übrig bleibt“ handelt nicht nur von dem Tatortreiniger Peter Anders, sondern ist zugleich von ihm geschrieben worden. Allein dadurch erhält dieses Buch bereits unwahrscheinlich viel Authentizität. Peter Anders ist Feuerwehrmann und fing als Schädlingsbekämpfer an zu arbeiten. Er kam dann durch diese Tätigkeiten über zu dem oben genannten Einsatzgebiet und arbeitet nun auch als einer der wenigen Tatortreiniger Deutschlands.
Peter Anders erzählt unverblümt seine Geschichte und man ist zuweilen schockiert, betrübt, mitgenommen, jedoch auch durchweg mit dem Drang beseelt, die weiteren Seiten zu erforschen. Sicherlich, durch die unverblümte Art des Autors riecht es teilweise durch die Seiten und man hat das Gefühl, während der Sisyphusarbeit an seiner Seite zu stehen um ihm über die Schulter zu schauen.
Glücklicherweise besitzt der Autor auch einen dezenten Humor, den er in seiner Geschichte an den richtigen Stellen einfügt und dadurch nicht nur die Glaubwürdigkeit erhöht sondern auch den Leser wieder bei der Hand nimmt und aus den schrecklichen oder gar abstoßenden Einsatzorten wider mit nach draussen nimmt.
Es ist erstaunlich, dass sich jemand die Mühe zum Schreiben dieses Buches machte – vielmehr bin ich aber der Meinung, dass so ein Buch auch absolut notwendig ist und mit Sicherheit sehr vielen Menschen – ob dieses besonderen Themas – manches Auge öffnen kann.
Ein absoluter Tipp für die etwas andere Lektüre, die durchweg interessant, humorvoll und voller Einfühlsamkeit aber auch Ironie erzählt worden ist. Nur zu empfehlen!
Jürgen Seibold/01.04.2012
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