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Beschreibung:
In der nahen Zukunft wird die Erde von einer feindlichen Alien-Rasse attackiert. In Vorbereitung auf den nächsten Angriff trainieren der hochangesehene Colonel Graff und das Militär die besten Kinder, um den zukünftigen Flotten-Kommandanten unter ihnen zu finden. Ein schüchterner, aber strategisch brillanter Junge namens Ender Wiggin wird aus der Schule genommen, um der Elite beizutreten. Auf der Kampfschule meistert er unglaublich schwierige Kriegsspiele und gewinnt so den Respekt seiner Mitstreiter. Ender wird von Graff als die neue große Hoffnung des Militärs erkoren. Auf der Kommandanten-Schule wird er ausgebildet, um seine Soldaten in eine epische Schlacht zu führen, die das Schicksal der Erde und der menschlichen Rasse bestimmen wird.
Rezension:
Ender’s Game von Orson Scott Card führt uns in eine absolut militaristisch durchwobene Zukunft. Nur durch einen Zufall konnte die Menschheit den ersten Angriff der Krabbler für sich gewinnen.
Um weiterhin gewappnet zu sein führt das Militär umfassende Tests durch, um ihre zukünftigen Kommandanten direkt aus der Schule zu akquirieren.
Ein sehr intelligentes Exemplar ist dabei Ender Wiggin, der durch seinen Intellekt bereits im zarten Alter von 6 Jahren zur Militärschule abberufen wird.
Dort angekommen muss er sich als Jüngster erst einmal den Gehässigkeiten seiner Mitschüler stellen und gleichzeitig Kampfspiele absolvieren, deren einziger Zweck das Aussieben der Besten zu sein scheint.
Die dabei vom Autor aufgebaute Philosophie ist natürlich ein wenig zweifelhaft – sieht man aber darüber hinweg, handelt es sich um einen interessanten Zukunftsroman, der hier durch ein ungekürztes Hörspiel den Leser bzw. Hörer angenehm auffallen soll.
Doch leider entsteht genau hier das Problem, denn die gesamte Hörspielumsetzung besteht ausschließlich aus Dialogen. Die jeweiligen Personen sind dabei perfekt aus einander zu halten, aber als Buchfreund fehlt einem schlichtweg jemand, der etwas darüber hinaus erzählt. Somit lauscht man in dieser sehr professionell umgesetzten Variante lediglich den Gesprächen der ganzen mitspielenden Personen – man erfährt aber absolut nichts darüber hinaus, wie zum Beispiel Beschreibungen der Umwelt, der Raumschiffe, der Krabbler, der Zukunftswelt im Allgemeinen usw…
Leider kann ich nicht den Vergleich zum Buch machen, da ich dieses nicht gelesen habe – nichts desto trotz kann ich mir nicht vorstellen, dass sich in der Romanvorlage nur Dialoge befinden.
Als kleiner Nebengeschmack in dieser Umsetzung hat man somit auch ab und an das Gefühl, dass es sich um ein Kinderhörspiel handelt – was natürlich bereits durch die Geschichte selbst nicht der Fall ist. Hier hätte das professionelle Team durch einen Erzähler sicher für erheblich mehr Tiefe sorgen können. Sollte Orson Scott Card auch im Buch nichts beschreiben, nehme ich das natürlich zurück – nur glauben kann ich das nicht wirklich…
Im Großen und Ganzen ist das Hörspiel aber recht gut gelungen und durch die fehlende Tiefe lässt es sich fast in jedem Umfeld einfach anhören, da man sich nicht besonders konzentrieren muss, um der Geschichte zu folgen.
Es wäre aber trotzdem schön gewesen, wenn diese doch recht gute Geschichte etwas mehr Details innehaben würde. Das Ende selbst ist – wie leider sehr oft – sehr schnell abgehandelt. Hier ging fast alles ein wenig zu hastig.
Mal sehen, vielleicht werde ich als Vergleich den Nachfolger mit dem Titel „Ender’s Schatten“ nicht anhören, sondern lesen.
Jürgen Seibold/02.02.2015
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