Newitz, Annalee: Autonom

Originaltitel: Autonomous

Aus dem Amerikanischen von Birgit Herden

©2017 by Annalee Newitz

Erschienen bei Fischer Tor, April 2018

Für die deutschsprachige Ausgabe:

©2018 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a.M.

ISBN 978-3-596-70258-9

ca. 351 Seiten

COVER:

Zacuity ist eine neue Droge, der ganz heiße Scheiß. Wenn man sie nimmt, wird die Arbeit zu einer wahren Freude. Die Nebenwirkung: Man will nicht mehr aufhören zu arbeiten. Man arbeitet sich buchstäblich zu Tode.

Jack ist eine Patentpiratin, die Medikamente der Pharmaunternehmen kopiert und auf dem Schwarzmarkt verkauft, auch Zacuity. Als die ersten Opfer auftauchen, gibt man ihr die Schuld. Jack ist sich sicher, dass nicht ihre Kopien, sondern schon das ursprüngliche Präparat zu Suchterscheinungen und massiven gesundheitlichen Schäden führt. Sie nimmt Kontakt zu einigen alten Bekannten auf, idealistischen Pharmaforschern, mit denen sie studiert hat, und gemeinsam machen sie sich an die weitere Erforschung des Medikaments.

Doch die Zeit wird knapp: Denn inzwischen wird sie von dem Pharmakonzern Zaxy als Terroristin gejagt. Ein Agent der International Property Coalition hat sich mit einem Kampfroboter an ihre Fersen geheftet. Stück für Stück rekonstruieren die beiden das Netzwerk, in dem sich Jack bewegt. Die Schlinge zieht sich langsam zu …

REZENSION:

Die Idee hinter der Geschichte besitzt tiefgehendes Potenzial und kann sicherlich mit Leichtigkeit als umfassende Basis für das Beschreiten unterschiedlichster, erzählerischer Pfade verwendet werden. Die Dystopie gibt somit genug Stoff, um ebenso an die Seiten gepresst zu werden, wie die Süchtigen an die Arbeit.

Leider taucht hier das Fundament nicht auf und dementsprechend oberflächlich wirkt die Umgebung innerhalb dieser in der Zukunft aufgebauten Geschichte. Hier hätte ich definitiv mehr Informationen über die Verwandlung der Welt von unserer Bekannten in diese doch recht düstere Zukunft. Nichts desto trotz könnte man darüber noch hinwegsehen, doch es gibt leider zu viele Punkte, die dafür sorgten, dass die Story keinen durchgehenden Drall bekommen wollte. Es gab leider zu viele langatmige Stellen, die sich kaugummiartig hinzogen und nicht wirklich die Story voran zu treiben versuchten. Dem anschließend wirken auch die handelnden Personen trotz dem tiefgründigen Wunsch in der Geschichte zu flach und schafften es nicht die tolle Idee des Plots zu vermitteln.

Natürlich gibt es ab und an kritische Anhaltspunkte – diese schafften es aber nicht mehr, mich wieder an Bord holen zu können. Schade, da mich die Beschreibung des Buches ähnlich der im Buch genannten Droge wirklich angefixt hatte.

Jürgen Seibold/17.02.2019

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