Neil Olson: Ikone

Originaltitel: The Icon (2005; HarperCollins, New York)

Übersetzung: Michael Benthack

Deutsche Erstausgabe März 2006

c 2005 by Neil Olson

c 2006 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Taschenbuch.

ca. 510 Seiten / € 8,95

COVER:

Griechenland 1944: In einem kleinen Bergdorf verteidigen Partisanen mit allen Kräften eine alte Kirche gegen die deutschen Besatzer. Das Gotteshaus beherbergt die Heilige Mutter Gottes von Katarini, eine geheimnisvolle byzantinische Ikone, der wundersame Kräfte zugeschrieben werden.

Durch einen Verrat scheitert der Widerstand, es gibt viele Tote – und die Madonnenikone ist verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Ein Rätsel.

Sechzig Jahre später taucht sie plötzlich in New York bei einem mysteriösen Schweizer Bankier wieder auf. Doch auch andere haben es auf die wertvolle Ikone abgesehen. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt…

“Ikone ist ein mitreißender Roman über Verrat, der einen bis in die frühen Morgenstunden an den Seiten kleben lässt.”

Peter Robinson

REZENSION:

Neil Olson versucht mit seinem Buch “Ikone” in das Fahrwasser der Thriller a’ la Dan Brown einzudringen.

Er schafft es auch, seine Geschichte in einem flüssigen Stil darzulegen – leider gelingt es ihm in keiner Weise, den Leser bei der Stange zu halten. Dies ist auch das hauptsächliche Problem dieses Buches: Hätte doch die Geschichte an und für sich genug Potenzial für einen gelungenen und insbesondere auch spannenden Plot. Leider hapert es bei Olson exakt an dem Faktor Spannung und somit besteht die große Gefahr, dass dieses Buch unvollendet im Regal des Lesers landet.

Auch die am Ende noch ein wenig auftretenden Spannungselemente können diese negative Meinung nicht mehr wenden – sind solche Bücher doch in erster Linie Mittel zur Unterhaltung des Lesers und somit sollte ein Zeitvertreib gelungen sein und Spaß machen.

Alleine schon durch die Einordnung in das Genre “Thriller” erwartet man als Leser sichtlich mehr – Olson verstrickt sich aber in langen Dialogen und verliert dabei die Handlung. Dadurch erstickt jedes Flämmchen an Spannung und der Leser verliert das Interesse.

Das Potenzial des Autors lässt sich durch seine eingängige Schreibweise und seiner interessanten Darstellung der unterschiedlichen Charaktere erkennen – er muss sich aber in diesem Genre nicht nur darauf konzentrieren…

Jürgen Seibold/19.05.08

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