© 2014 Michael Schmidt
ISBN 978-1494714086
ca. 70 Seiten
COVER:
Charlot ist auf der Acacia Avenue gelandet.
Doch statt Glück findet sie Gnade und landete im ältesten Gewerbe der Welt, ohne Aussicht auf ein besseres Leben. Da macht ihr Götterdämmerung ein Angebot.
Als Liz, das neueste Mädchen im Stall, auf den Plan tritt, ist es soweit und sie folgt dem Ruf Götterdämmerungs.
Da trifft sie auf Pfefferminz, den sanften Helden. Kann er sie retten?
Das Duell zwischen Gnade und Götterdämmerung wird zum Schicksal für Charlot, Pfefferminz und ganz Silbermond.
Und Liz wird das Zünglein an der Waage!
Das neuste Abenteuer aus der Stadt Silbermond.
Rock meets Horror!
Und das schon zum zweiten Mal!
REZENSION:
Michael Schmidt führt uns in seiner recht kurz gehaltenen Novelle in eine Parallelwelt, deren Stadt ein Sündenpfuhl voll mit Banden, Drogen, Gewalt und brutaler Prostitution ist. Wir begleiten eine Hure, deren Geschichte ergreifend ist, obwohl Schmidt vieles davon lediglich andeutet. Seine Personen sind anfangs schwer zu greifen, da ihre Namen nicht dem üblichen Schema entsprechen und somit sehen wir uns mit Personen namens Götterdämmerung, Gnade und einer Gang namens Eddies Söhne konfrontiert. Dies sorgte ein wenig für Irritation, da sich so etwas nur selten in der erzählten Landschaft befindet.
Nichts desto trotz kann man sich der Geschichte und der unkonventionellen Schreib- als auch Erzählweise nicht gänzlich entziehen und somit zieht es einen mehr und mehr in den Moloch dieser Stadt und den Begebenheiten.
Kurz bevor man sich dann fragt, was das Ganze eigentlich soll, schwenkt Michael Schmidt in der zweiten Hälfte dieser doch eher als Kurgeschichte zu nennenden Story in die Tiefen des Horrors und konfrontiert uns mit blanker Gewalt voll mit Blut und weiterhin surrealen Einflechtungen.
Die gesamt Geschichte wirkt durchweg von einer anderen Welt und lässt den Leser ein wenig irritiert zurück. Nichts desto trotz handelt es sich um eine Welt, in deren Dreck der Autor bereitwillig zu wühlen scheint und dabei den Leser tief eintauchen lässt. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass der Autor dort noch öfters vorbeikommen wird – wo sonst kann man sich so unverblümt auslassen und verstörende Erlebnisse vermitteln.
Jürgen Seibold/20.04.2014
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