Originaltitel: The Intruders
Aus dem Englischen von Reiner Pfleiderer
Deutsche Erstausgabe Juli 2011
(c) 2007 by Michael Marshall Smith
(c) 2011 für die deutschsprachige Ausgabe bei Knaur Taschenbuch.
ISBN 978-3-426-50117-7
ca. 506 Seiten / € 9,99
COVER:
Jack Whalen hat seinen Job als Polizist in Seattle hingeschmissen und versucht einen Neuanfang. Als ihn ein alter Freund um Hilfe bei einem mysteriösen Mordfall bittet und gleichzeitig seine Frau Amy mehrere Tage verschwindet, beginnt sein Leben aus dem Ruder zu laufen. Jack ist verunsichert. Manchmal überkommt ihn das unerklärliche Gefühl, nicht immer er selbst zu sein. Und warum benimmt sich Amy nach ihrer Rückkehr so eigenartig? Als Jack beginnt, Nachforschungen anzustellen, stößt er auf ein Geheimnis, das schwärzer ist als jeder Alptraum …
Rezension:
Die Coverbeschreibung des vorliegenden Buches von Michael Marshall klingt mit Sicherheit für jeden Thrillerfan mehr als interessant. Somit bleibt einem fast nichts anderes übrig als sich dem unverzüglichen Genuss hin zu geben.
Michael Marshall beginnt auch erneut ähnlich seinen früheren Büchern und legt vor des Lesers Augen unterschiedlichste Erzählstränge, deren Ebenen erst spät zueinander finden. Prinzipiell ist dieses Vorgehen auch als eine sehr interessante Alternative zu üblichen Vorgehensweisen zu sehen. Bei „Die Eindringlinge“ konnte Michael Marshall aber leider nicht zu hundertprozent damit überzeugen. Die Erzählstränge um Jack Whalen bleiben durchweg spannend erzählt, die anderen Personen kommen erst langsam in das Herz des Lesers. Das Hauptproblem ist hierbei weniger eine Änderung des Autors im Aufbau seines Spannungsbogens – vielmehr sind die Sprünge zu schnell und dabei gleichzeitig unscheinbar vollzogen und man muss schon sehr konzentriert am Ball bleiben um innerhalb des ersten Satzes eines Personenwechsels diesen als solchen zu erkennen. Dadurch verliert man als Leser ein wenig die Übersicht und man ist mehr verwirrt als gefesselt.
Sicherlich wird Michael Marshall seinem Kenntnisstand gerecht und er verdichtet im Laufe der Geschichte seinen Thrill – es besteht aber bereits in der ersten Hälfte des Buches, dass einige Leser unbefriedigt abspringen und enttäuscht zurückbleiben müssen.
Somit ein Thriller, der nur schwer als „Nebenbei-Unterhaltungsroman“ zu betrachten ist und bei dem dadurch eine reine Empfehlung eher nicht möglich ist. Hier ist der Scheideweg zu gering und somit kann es bei Genuss dieses Buches nur positive oder negative Erlebnisse geben. Ein „naja – ganz gut“ wird im als Mittellösung nicht gerecht.
Jürgen Seibold/07.08.2011
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