Michael Marshall: Der zweite Schöpfer

Originaltitel: The Straw Men

c 2002 by Michael Marshall Smith

c 2005 der deutschsprachigen Ausgabe bei Droemer Verlag.

ca. 430 Seiten

COVER:

In Palmerston, Pennsylvania, überfallen zwei schwer bewaffnete Männer ein Fastfood-Restaurant und erschießen 68 Menschen.

In Santa Monica, Kalifornien, entführt ein unscheinbarer älterer Mann junge Mädchen, immer den gleichen Typ. Ihren Eltern schickt er Pullover, die sorgsam mit den Haarlocken der Opfer bestickt sind.

In Dyersburg, Montana, fährt der Ex-CIA-Mann Ward Hopkins zur Beerdigung seiner Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Angeblich. Versteckt im Lehnsessel seines Vaters entdeckt er eine merkwürdige Botschaft: “Wir sind nicht tot.”

Drei auf den ersten Blick zusammenhanglose Ereignisse – und die ersten Anzeichen für ein beispielloses Netzwerk des Schreckens, in dem sich Ward Hopkins zu verlieren droht. Die mysteriösen “Straw Men”, eine fundamentalistische Sekte, zwingen ihn zu einer gnadenlosen Jagd auf Leben und Tod. Im zentrum dieses Netzes zieht jemand die Fäden, der sich für den zweiten Schöpfer hält und nur ein Ziel kennt: die Schwachen töten.

Gruselig wie Stephen King, beklemmend wie Val McDermid und paranoid wie Thomas Harris: Mit <em>Der zweite Schöpfer</em> ist Michael Marshall ein herausragender Thriller gelungen, “eine atemberaubende Reise durch die Dunkelheit des Verbrechens” (The Guardian).

Michael Marshall ist Roman- und Drehbuchautor. Bevor er mit <em>Der zweite Schöpfer</em> weltweit die Bestsellerlisten eroberte, schrieb er experimentelle Romane. <em>Only Forward</em>, sein erster Roman, wurde mit den <em>Philip K. Dick und August Derleth Awards</em> ausgezeichnet. Mit seiner Frau Paula und zwei Katzen lebt Michael Marshall im Norden von London.

REZENSION:

Stellen Sie sich vor, sie wären eine Spinne und sie bewegen sich mit einem Faden von Punkt zu Punkt. Scheinbar unzusammenhängend verweben sich die einzelnen Stränge jedoch mehr und mehr – bis sie ein dichtes Netz vor sich sehen, bei dem sich alle einzelnen Fäden im Zentrum treffen und gemeinsam eine Einheit bilden.

Genau nach diesem Schema ging Michael Marshall in seinem Werk “Der zweite Schöpfer” vor: Er führt scheinbar unzusammenhängende Handlungsstränge vor, die allein betrachtet bereits zu überzeugen wüssten und teilweise sicherlich allein stehend als gute Thrillergrundlage geeignet wären.

Marshall webt diese einzelnen Stränge jedoch zu einem Gesamtkunstwerk zusammen – die durch ein gemeinsames und furioses Finale alle ihre Auflösung finden.

Vorhanden ist in seinem Thriller so ziemlich alles, was das Thriller herz begehrt: Spannung – mystisch anmutende Elemente – Verschwörungen.

Dadurch kann Michael Marshall die unterschiedlichsten Leserschaften an der Hand nehmen und über 430 Seiten zum Weiterlesen zwingen.

Wahrlich ein Thrillerdebut das zu überzeugen weiß und auf Anhieb der Konkurrenz das Fürchten lernen kann.

Jürgen Seibold/ 31.01.2007

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