Roman, 256 Seiten
Taschenbuch, Broschur € 13,95,
ISBN: 978-3-943408-16-4
COVER:
Was passiert, wenn einer der letzten Menschen auf der Erde ein schizophrener Psychopath ist? Und wie groß ist die Chance, eine Begegnung mit ihm zu überleben?
David glaubt, dass er der einzige Überlebende der Apokalypse ist. Die Stadt gehört ihm. Sein Leben ist geprägt von alltäglicher Routine, schmerzvollen Erinnerungen und der Musik von Neil Young.
Als eines Tages Samantha in seine Stadt kommt, erwacht die Bestie in ihm …
REZENSION:
Michael Dissieux war mir als Autor bisher absolut kein Begriff – ich bekam diesen Namen nur durch dezente Werbemaßnahmen des Luzifer-Verlages mit, der ja durch diverse Tätigkeiten wohl doch schon recht eng mit Hysterika verbunden ist.
Als „Die Saat der Bestie“ zu einem Sonderpreis bei Amazon beinahe verschenkt worden ist, griff ich kurzentschlossen zu und vermied den Weg nach einem etwaigen, kostenlosen Rezensionsexemplar – viel zu sehr hatte mich der Inhalt interessiert und die Preispolitik des Verlages tat nur noch ein übriges (ein eBook ist erheblich günstiger als das gedruckte Werk) und schon klickte ich auf den Beschaffungsbutton, mein Konto wurde angezapft und das Buch lud sich auf mein Lesegerät.
Ab diesem Augenblick war es beinahe um mich geschehen – wir tauchen in „Die Saat der Bestie“ in eine apokalyptische Welt ein, bei der man durchweg das Gefühl hat, das diese nicht wirklich weit von aktuellen Gegenwart entfernt zu sein scheint. Durch diesen kleinen Kniff des Autors fühlt sich die von Menschen bereinigte Welt beinahe noch ein wenig dramatischer an als bei Romanen, die irgendwo in der fernen Zukunft spielen.
Nun begleiten wir die taffe Samantha auf ihrem Weg durch diese düstere Welt, die durch das Fehlen von weiteren Lebewesen eine ganze Zeit lang nicht wirklich allzu bedrohlich wirkt.
Nun, natürlich kann es nicht nur Samantha als letzten Bewohner geben und somit lernt sie einen ganz netten Menschen kennen, mit dem sie einige sehr schöne Stunden verbringt, bevor sie sich wieder auf den Weg macht.
Ab diesem Augenblick beginnt das wirkliche Grauen für Samantha und man wird als Leser nur noch durch die weiteren Geschehnisse gejagt.
Erfreulicherweise hatte ich die Geschichte ohne Kenntnis der oben genannten Coverbeschreibung kennenlernen dürfen – diese ist in meinen Augen ein wenig zu sehr spoilerhaft und ohne sie wird man als Leser ein wenig unerwarteter in die weiteren Geschehnisse hineinkatapultiert.
Nichts desto trotz ist DIE SAAT DER BESTIE ein durchweg interessanter, spannender und glaubwürdiger Roman eines für mich recht neuen Autoren, der geschickt erzählen kann und somit für eine kurzweilige und interessante Unterhaltung sorgt.
Abermals ein Buch, dessen letzte Seite am Besten so lange wir nur möglich auf sich warten lässt – denn genau dies ist der einzige Negativpunkt an diesem Buch: Es ist irgendwann zu Ende.
Ein durchweg gelungenes Werk mit einer bedrückenden Utopie, wenigen Protagonisten und doch tiefgehender Spannung. Darüber hinaus vergisst der Autor niemals seinen Fokus auf eine detaillierte Beschreibung der notwendigen Motivation eines jeden Beteiligten zu legen und somit ist man als Leser immer durchweg informiert und man kann sehr eng an allen Beteiligten teilhaben und sogar für jeden von ihnen ein wenig Verständnis entwickeln – was einem dann die Saat der Bestie in ihm selbst offenbart!
Ein absolut zu empfehlendes Werk eines Autoren, dessen weitere Veröffentlichungen unbedingt zu beachten zu sein scheinen – sollten diese nur fast so gut sein, reichen sie bereits als erfreulichen Zeitvertreib ohne negativem Beigeschmack.
Jürgen Seibold/04.09.2013
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