Michael Dissieux: Die Legende von Arc’s Hill – Die Schwarze Stadt

Band 1 einer 5-teiligen Novellen-Serie

Deutsche Erstausgabe

© 2014 LUZIFER-Verlag, Bochum

ISBN eBook: 978-3-95835-038-0

Cover:

Wenn man alles verloren hat, was man im Leben als wichtig erachtete, ist es kein leichtes Unterfangen, wieder aus den düsteren Tiefen der Verzweiflung heraus zu gelangen. Noch aussichtsloser erscheint der mutlose Versuch, seinen Geist von der wunderlichen und verlockenden Sehnsucht nach dem Tode zu befreien oder gar zu beschützen.

In London, jener lauten und grellen Stadt, in der Wahnsinn und Hochgefühl an jeder Ecke Hand in Hand gingen, hatte Mike Osmond diesbezüglich keine Möglichkeit gesehen, den schreienden Schatten der Vergangenheit zu entfliehen und sich aus dem Sumpf von Niedergang und verzehrendem Selbstmitleid zu befreien. Und so zog es ihn nach Arc’s Hill, einer kleinen Stadt im Schoße düsterer Gebirge … nicht ahnend, welch dunkle Geheimnisse dort auf ihn warteten.

Rezension:

Manchmal ist der Sprung von einem Buch in ein anderes wahrlich nicht gerade als leicht zu benennen: Bevor ich mich diesem stark an lovecraftsche Gefilde anlehnende Werk widmete, las ich einen reinrassigen Science-Fiction-Roman. Somit war mir bereits bei den ersten Zeilen dieser neuen Reihe Michael Dissieux‘ klar, dass ich nun gedanklich die fernen Galaxien verlassen muss und mich wieder in Richtung meines literarischen Ursprungs bewegen sollte.

DIE LEGENDE VON ARC’S HILL ist eine neue, fünfteilige Reihe des bisher eher als dystopisch auftretenden Autors Michael Dissieux (bekannt besonders durch seine GRAUES LAND-REIHE); der vorliegende erste Band dieser Novellen nennt sich bereits düster bedrohlich DIE SCHWARZE STADT.

Wie bei vielen Novellen, die sich dem Kosmos H.P. Lovecrafts bedienen und sehr oft als Hommage an diesen unerreichten aber leider nicht zu Lebzeiten gebührend gefeierten Autoren, ist auch Michael Dissieux versucht, sprachlich in die Richtung Lovecrafts zu kommen. Bereits vor einiger Zeit las ich eine kleine Novelle, die ebenfalls als Hommage an Lovecraft diente und deren Inhalt auch nicht schlecht war – leider verschachtelte dieser Autor seine Sätze derart, dass sie für heutige Leser regelrecht annähernd unlesbar wurden. Diese Befürchtung hatte ich auch, als ich während eines Interviews mit Herrn Dissieux erfahren habe, dass er eine Lovecraft-Novellen-Reihe veröffentlichen möchte.

Erfreulicherweise schafft Michael Dissieux aber den schmalen Grat zugunsten des Lesers – sicher, die Sprache wird von ihm ein wenig „altertümlich“ getrimmt, hierbei jedoch eher dezent und mehr dem Stile Lovecrafts mit dezenter Mischung aus der heutigen Zeit entsprechend. Somit fühlt man sich bereits nach einigen Seiten immer wieder dazu herausgefordert, ob auf dem Umschlag nicht doch ein anderer Autor steht.

Bereits mit Lesen des Namens Charles Ward  – der von Dissieux verwendete, fast allein vorkommender Protagonist – taucht man in die Welt des Lovecraft ein und ich ertappte mich dabei, wie sich meine Gedanken in Richtung „Der Fall Charles Dexter Ward“ davon machten.

Die Geschichte selbst ist natürlich erst einmal ein Auftakt – dieser ist aber bereits ausreichend genug gelungen, um dafür zu sorgen, dass ich definitiv die nächsten vier Novellen ebenfalls lesen werde; die SCHWARZE STADT alleine reicht mir als befriedigendes Ende noch nicht aus, machte aber bereits genug Appetit um mehr erfahren zu wollen.

Die Umgebung in dieser Geschichte ist als absolut klassisch zu betrachten, denn man befindet sich in einem kleinen, nebligen Dorf in England mit wissenden, aber schweigenden Bürgern. Darüber hinaus übernimmt Charles Ward ein bereits seit 20 Jahren allein stehendes Haus – allein dies sollte jeden Horrorleser bereits in Habachtstellung bringen…

Näheres möchte ich über den Inhalt der leider viel zu kurzen Geschichte nicht erzählen – außer: Ich warte auf Band 2.

Jürgen Seibold/11.11.2014

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