Erstauflage: September 2004
c Markus Saxer
c Edition Nocturno im VirPriV Verlag
ca. 131 Seiten
INHALT:
Vor Jahren verlor der Antiquitätenhändler Pascal Caviezel seine mystisch begabte Frau Salome bei einem tödlichen Autounfall. Während eines Schneesturms sucht er Zuflucht in der Kathedrale von St. Belem. Dort bekommt er unverhofft Gesellschaft. Ein älterer, eleganter Herr setzt sich zu ihm und beginnt – inspiriert von einem entsprechenden Buntglasfenster – seine Version vom Sündenfall zu erzählen.
Pascal packt das Grauen, als er mit Parallelen der eigenen, schändlichen Vergangenheit konfrontiert wird. Bald muss er sich fragen, ob da neben ihm nur ein hinterhältiger alter Fabulierer Platz genommen hat – oder der Teufel persönlich…
Hinweis: “Die Symmetrie des Bösen” wurde für den Deutschen Phantastik Preis nominiert.
REZENSION:
“Die Symmetrie des Bösen” von Markus Saxer ist ein Buch, das unwahrscheinlich zu fesseln weiß und viele Gedankengänge eines jeden auffrischt, bzw. erneut in Frage stellt.
Das Buch ist beinahe eine geschickt geschriebene philosophische Abhandlung, die den Leser zur erneuten Betrachtung unterschiedlichster Themen führt. Man wird mit vielen Fragen als auch Antworten insbesondere religiöser Art konfrontiert, die mit Sicherheit bei vielen Lesern zu “internen” Diskussionen führt oder führen werden.
Die Konfrontation des Hauptprotagonisten Pascal mit seinen eigenen, schändlichen Taten der Vergangenheit und dem erneuten Durchleben des Todes seiner Frau wird anhand eines Gesprächs zwischen Pascal und einem ominösen, älteren Herr dargestellt. Dieser scheint nicht von dieser Welt zu sein, da er Pascal mit sehr persönlichen Geschehnissen konfrontiert, die er eigentlich nicht wissen dürfte. Der ältere Fabulierer geht hierbei sogar noch weiter und legt selbst den Sündenfall in unterschiedlichster Weise neu aus.
Markus Saxer scheint voller Fragen und Ideen zu stecken und hat einen immensen Teil davon in diesem Buch zu verarbeiten versucht. Er kann durch seine unaufdringliche und glaubhafte Art den Leser absolut überzeugen und sich in das Buch verlieben lassen.
Ich war am Ende sichtlich enttäuscht, da ich gerne noch hunderte von Seiten weitergelesen hätte.
Somit ein Werk, das durch den Titel ein wenig in die Horror-Ecke zu driften scheint, dem aber natürlich nicht gerecht werden kann. Im Gegenteil: Es steckt erheblich mehr als eine Genrezuordnung in diesem Buch und sollte jedem in die Hand fliegen, der sich ein wenig Gedanken über Gott und die Welt macht und nach weiteren Antworten, Diskussionsgrundlagen oder auch Fragen sucht.
Kurz gesagt: Absolut jedem genreübergreifend und uneingeschränkt zu empfehlen!
Jürgen Seibold/30.08.05
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