Markus K. Korb: Nachts…

c 2005: Eldur Verlag, Aachen

ca. 194 Seiten

COVER:

Zum Buch:

Unheimliche Kurzgeschichten im Grenzbereich von Wahnsinn und Alptraum verdichten sich in diesem Sammelwerk zu einer Reise in den Abgrund menschlicher Verfehlungen.

Markus K. Korb entführt den Leser in seinen Erzählungen an Orte des Verfalls und des Todes, wo abscheuliche Kreaturen und Phantome hausen und schuldbeladene Menschen vergeblich versuchen, ihrer dunklen Vergangenheit zu entkommen.

Ob in einem Schiffswrack die Toten erwachen, eine Frau auf rätselhafte Weise ihre Hände verliert oder ein Selbstmörder durch die Begegnung mit einem wandelnden Toten erst den Wert des Lebens erkennt – in jedem Fall ist Gänsehaut und Grusel garantiert.

Zum Autor:

Markus K. Korb besitzt deutsch-ungarische Wurzeln und wurde 1971 in Werneck geboren. Er schreibt seit 1981 Essays, Gedichte und Kurzgeschichten. Schon recht bald orientierte er sich am Düsteren und Morbiden, nachdem er Edgar Allan Poe für sich entdeckte, der zu seinem literarischen Vorbild wurde. Korb veröffentlichte in deutschen und englischen Literaturmagazinen und brachte es bislang auf 3 Einzelpublikationen.

Korb ist verheiratet und hat zwei Kinder.

REZENSION:

Mittlerweile zählt für mich der kleine aber feine Eldur-Verlag zur Creme-de-la-creme der phantastischen Literatur.

Um dem erneut gerecht zu werden, hat der Verlagsleiter wohl meine bisherigen Rezensionen über Bücher der Konkurrenz durchforstet, um heraus zu bekommen, welchen Autor ich bereits höchst lobend beschrieben habe. Er stieß dabei anscheinend unter anderem auf einen früheren Monatstipp von mir, in dem ich ein Buch (Grausame Städte) von Markus K. Korb rezensierte. Ich könnte mir vorstellen, daß der Verlagsleiter in einer Nacht- und Nebelaktion dem Autor auflauerte, ihn schnappte und nur mit Papier und Bleistift ausgerüstet in einen düsteren Keller sperrte. Markus K. Korb fand sich also im zerfaserten Rand der Wirklichkeit wider und musste nun um sein Leben schreiben…

Anders kann ich mir das gar nicht vorstellen, denn Markus K. Korb lieferte mit “Nachts…” vierzehn unheimliche Kurzgeschichten in alter Tradition ab, die seinesgleichen suchen.

Es fällt einem unwahrscheinlich schwer, dieses Buch als Kurzgeschichtensammlung zu betrachten: Zu groß ist der Drang zum Ergründen der nächsten Seite.

Markus K. Korb schafft es spielerisch, den Leser zu fesseln, zu ängstigen, zu hoffen,  zu beunruhigen und manchmal zum lächeln zu bringen.

Auf die einzelnen Geschichten möchte ich gar nicht explizit eingehen, da ich deren Inhalt in keinster Weise gerecht werden kann. Lediglich die geniale, kleine Kurzgeschichtenreihe über die Jungs an der Otterbucht sei nochmal besonders positiv erwähnt. Darüber hätte ich gerne noch mehr gelesen.

Somit für mich (wieder einmal) ein weiteres Highlight des Eldur-Verlages und ein weiterer Monatstipp für Markus K. Korb.

Perfekt!

Ach ja: Lasst ihn wieder raus – er hats verdient….

Jürgen Seibold/30.08.05

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*