Markus Heitz: Totenblick

Originalausgabe August 2013

© 2013 Knaur Taschenbuch

ISBN 978-3-426-50591-5

ca. 521 Seiten / € 9,99

Cover:

„Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.“ Diese Nachricht hinterlässt ein Serienmörder an sorgfältig inszenierten Tatorten, die Todesbildern nachempfunden sind: alte Gemälde, moderne Fotografien oder Bilder aus dem Internet. Anfangs glauben die Ermittler noch, die Hinweise wären am Tatort versteckt oder es gäbe einen Zusammenhang zwischen den Vorlagen und den Opfern. Doch dann machen sie eine grausige Entdeckung: Auf den Vorlagen erhöht sich die Zahl der abgebildeten Toten – aber da ist noch mehr: Die Spuren für die Ermittler sind an einem besonderen Ort vom Täter verborgen worden …

REZENSION:

Markus Heitz legt mit TOTENBLICK seinen ersten Thriller vor. Bisher zeigte sich der ideenreiche Autor als Entwickler von spannenden, detaillierten und umfangreichen Fantasy-, Mystik- und Horrorgeschichten über Werwölfe, Zwerge, Albae, Vampire. Nun schnappte er sich ein weiteres Genre und lässt uns an seinem ersten Thriller teilhaben.

Stellt sich natürlich die Frage, ob ein übersinnlicher Autor auch mit einem „normalen“ Thriller klarkommt.

Ich denke dies ist ihm fulminant gelungen, denn TOTENBLICK lässt sich sehr eingängig lesen und sorgt für eine wohlige Unterhaltung gefüllt mit geschickt eingebauten Spannungselementen.

Meiner Meinung nach sind viele Genregrenzen sowieso fließend im Übergang und ob nun ein auftretender, mordender Psychopath in einem Thriller oder in einem Horror auftritt, entscheidet ja lediglich die auftretende Darstellung von Gewalt.

Markus Heitz lässt dabei die Horrorschatulle geschlossen und sorgt somit für einen sehr gelungenen und unterhaltsamen Thriller mit interessanten Personen und einem Mörder, der vor Kreativität und einer Liebe zum Detail nur so strotzt.

TOTENBLICK ist ein durch und durch gelungener Thriller, der mir bis zur letzten Seite unglaublich viel Spaß gemacht hat und mir dadurch einige Stunden versüßen konnte. Nichts desto trotz hätte der Autor noch ein wenig detaillierter die Motivation des Mörders ausbauen und das Ende ein wenig motivierter darstellen können.

Dieses ist ein wenig zu schnell abgehandelt, konnte aber den Genuß dieser Geschichte nicht mehr wirklich schmälern.

Alles in allem ist mit TOTENBLICK ein sehr routinierter Thriller entstanden, der mich wieder ein wenig mehr in die Welt des Markus Heitz zurückwerfen konnte – gab es doch in der Vergangenheit auch das ein oder andere Werk des Autors, welches mich nicht mehr gänzlich überzeugen konnte.

Mit TOTENBLICK bekommt er erneut die Kurve und man merkt, dass Heitz weiterhin sehr kreativ auf dem Weg ist und auch das Genre des Thrillers geschickt bearbeiten kann. Durch sein mit im Buch aufgeführtem, alternativen Ende zeigt er jedoch auch, wo er sich gedanklich lieber befindet und somit freut man sich bereits auch weitere Geschichten des Autors in seinen üblichen Welten.

Jürgen Seibold/30.08.2013

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