© Piper Verlag GmbH, München 2015
© 2015 Markus Heitz, vertreten durch: AVA International GmbH Autoren- und Verlagsagentur
ISBN 978-3-492-70351-2
ca. 653 Seiten
COVER:
Der Krieg um das Geborgene Land scheint vorüber. Frieden kehrt ein und die Völker festigen ihre Freundschaft, um geeint jeder Gefahr zu trotzen. Doch die Elben schmieden in ihren alten Reichen einen bedrohlichen Bund. Und im Grauen Gebirge wird ein Menschenkind aus dem Jenseitigen Land gefunden, das die Sprache der Albae spricht. Auf wundersame Weise gewinnt das Mädchen die Gunst vieler Bewohner des Geborgenen Landes, während die Zwerge dem Neuankömmling misstrauisch gegenüberstehen. Als ein übermächtiger Feind im Gebirge gesichtet wird, stellt sich heraus, dass das Mädchen ein Geheimnis hat, das die Zukunft des Volkes der Zwerge verändern wird. Wird eine letzte Schlacht geschlagen werden müssen? Und handelt es sich bei dem zurückgekehrten Tungdil tatsächlich um den legendären Helden der Axtschwinger? …
REZENSION:
Als Markus Heitz vor mittlerweile 12 Jahren DIE ZWERGE veröffentlichte, befanden wir uns gerade in einer Zeit, die eine wahre Flut an fantastischen Romanen hervorbrachte.
Fantasy wurde schon immer gelesen und war durchaus von einer nicht gerade unerheblichen Leserschaft geliebt. Interessanterweise hatten sich viele Verlage und insbesondere Medien eher bedeckt gehalten und somit hatte man immer das dezente Gefühl, dass das Fantasygenre ein Schattendasein darstellte. Als dann Peter Jackson sich seiner sehr gelungenen Herr-der-Ringe-Verfilmung annahm, hob er damit gleichzeitig das gesamte Genre in ungeahnte Höhen und Fantasy wechselte endlich zu seiner verdienten Beachtung. Insbesondere die mittlerweile als High-Fantasy betitelte Schublade besitzt genug Niveau, um auch den vermeintlich „gehobenen“ Leser zu befriedigen. Hinzu kommt, dass sich Autoren, welche sich Elben, Orks, Magiern, Zauberern verschrien haben, nun nicht mehr in umschweifenden Erklärungen darlegen müssen, was sie meinen, da nun jeder intuitiv weiß, was mit diesen Wesen gemeint ist. Markus Heitz schnappte sich in seinem ersten Band ein sehr sympathisches und doch kriegerisches Volk: Die Zwerge.
Er erschuf das Geborgene Land, die dunklen Albae und schon waren die Fronten geklärt. Die Zwerge zeigten sich dabei als ein sehr witzig agierendes Volk, bei denen man das Gefühl hatte, sie nähmen nicht wirklich alles ernst – nichts desto trotz gingen sie zielgerichtet vor, um dem Geborgenen Land den notwendigen Frieden zu bescheren.
Mittlerweile befinden wir uns mit DER TRIUMPH DER ZWERGE beim fünften Band dieser Saga. Hinzu kommen noch fünf Bände der etwas düsteren Art um die Gegenspieler namens Albae, was durch die lockere Verknüpfung dieser Werke zu einem Zyklus von insgesamt 10 Büchern führte. Sicherlich ist es nicht unbedingt notwendig, auch die Albae-Bücher zu lesen, um den Zwerge-Zyklus zu verstehen. Es schadet aber auch nicht, einen anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse zu erhalten. Darüber hinaus gibt es einige wenige Fäden, die nur im Gesamtkonzert der Geschichte zueinander finden und somit verständlich werden. Dies ist aber erfreulicherweise nicht essentiell und somit kann man auch getrost Zwerge-Fan sein und die Albae (sofern man mit diesen nichts anzufangen wissen sollte) einfach links liegen lassen. Ich persönlich halte beide Völker für außerordentlich interessant – die Zwerge nahm ich immer als die gewitzteren und auch witziger agierenden Personen auf, während die Albae eher mit Düsternis und der etwas depressiveren Stimmung aufwarten. Somit waren und sind beide Völker in mein Herz gewachsen.
DER TRIUMPH DER ZWERGE webt nun nach sage und schreibe 7 (!) Jahren die Geschichte der Zwerge weiter. Kurz gesagt: Dies ist dem Autor auch trotz der langen Zeitspanne zwischen DAS SCHICKSAL DER ZWERGE und vorliegendem Band sehr gut gelungen. Lediglich der Witz in den Dialogen der Zwerge ist aus meiner Sicht ein klein wenig auf der Strecke geblieben – ja, vielleicht sind die Zeiten im Geborgenen Land härter geworden und deshalb mussten die Zwerge hier Abstriche machen; oder aber der Autor war noch ein wenig in der düsteren Welt der Albae gefangen? Nun, das ist eher nebensächlich, da DER TRIUMPH DER ZWERGE trotzdem für eine absolut gelungene Unterhaltung sorgt und man erneut in ungebremst in die Geschehnisse des Geborgenen Landes eintauchen kann. Erfreulicherweise lässt der Autor in seinem Nachwort nun offen, ob er noch einmal zu diesem Volk zurückkehren möchte. Somit besteht doch die geringe Chance, dass er eines Tages wieder in das Geborgene Land reist, um uns im Nachgang mit seinen dort aufgenommenen Erlebnissen in einem weiteren Band zu beglücken.
Nachdem DER TRIUMPH DER ZWERGE den Vorgängerbänden in nichts nachsteht, kann man es dem Autor als Leser nur raten, diese Reise irgendwann wieder an zu treten.
Ich würde mich jedenfalls freuen, erneut Tungdil und seine Gefährten im Geborgenen Land zu begleiten…
Sollte dem nicht so sein oder werden, ist DER TRIUMPH DER ZWERGE zumindest ein sehr empfehlenswerter Abschluss dieser Serie – nichts desto trotz würde ich mich auch auf einen sechsten Band freuen. Dies allein spricht ja auch schon für den nun vorliegenden.
Jürgen Seibold/15.02.2015
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