Marcus Sakey: Die Abnormen

Originaltitel: Brilliance

Übersetzt von Olaf Knechten

© der Originalausgabe 2013 by Marcus Sakey

© der deutschsprachigen Ausgabe 2014 by Olaf Knechten

Deutsche Erstveröffentlichung bei AmazonCrossing, Luxemburg, April 2014

ISBN 978-1-477-82263-0

COVER:

In Wyoming kann ein kleines Mädchen in der Art, wie jemand seine Arme verschränkt, seine dunkelsten Geheimnisse lesen. In New York erkennt ein Mann Muster im Auf und Ab der Börse und rafft 300 Milliarden Dollar zusammen.

Man nennt sie »Abnorme« oder »Geniale«, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seit 1980 kommt ein Prozent aller Neugeborenen »abnorm« zur Welt – und seitdem ist alles anders.

Einer von ihnen ist der Agent Nick Cooper. Seine Gabe macht ihn zum erfolgreichen Terroristenjäger.

Er wird auf den vielleicht gefährlichsten Mann der Welt angesetzt, einen Genialen mit dem Blut vieler Menschen an den Händen. Um an ihn heranzukommen, muss Cooper gegen all seine Grundsätze verstoßen … und andere seinesgleichen hintergehen.

REZENSION:

Als ich die grundsätzliche Idee mit den „Abnormen“ in der Buchbeschreibung gelesen habe, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mich diesem Buch widmen sollte.

Nun ist es endlich geschehen und ich konnte mich dieser normal wirkenden Welt widmen. Wir befinden uns ausschließlich in den Staaten und seit einiger Zeit kommen etwa bei einem Prozent der Neugeborenen Menschen auf die Welt, die irgendeine Besonderheit beherrschen. Mag es das Erkennen von Strukturen sein, hohe mathematische Begabung oder manch andere – unter Umständen gefährlichere – Fähigkeiten.

Diese Idee klingt ausgesprochen genial und es entstanden in meinem Kopf die unwahrscheinlichsten Ideen, wie man so etwas wohl zeichnen könnte.

Marcus Sakey wiederum geht ein wenig anders vor, denn er versucht diesen Personenkreis in seinem Buch überhaupt nicht in den Vordergrund zu holen. Er baut vielmehr einen Thriller auf, der ähnlich einem Actionthriller im Kino funktioniert. Etwaige Drehbuchschreiber können das Buch wohl fast 1:1 übernehmen, denn der Ablauf entspricht beinahe zu hundert Prozent der Leinwand entstiegen.

Nun gut, dies allein sagt noch nichts über diese Geschichte aus. Fangen wir doch von Vorne an: Die ersten Seiten waren für mich ein wenig zu still. Relativ wenig passierte und ich war nahe daran, dieses Werk unbeendet auf die Seite zu legen. Nachdem ich jedoch einem Autor bei einem Buch dieser Dicke einen Vorschuss gebe, wollte ich nicht vor Seite 100 aufhören. Erfreulicherweise stellte sich dabei aber heraus, dass Marcus Sakey eben nur langsam angefangen hatte – gerade rechtzeitig bekommt er die Kurve und es entsteht ein typischer amerikanischer Thriller mit involvierten Behörden, Agenten und Terroristen. Manche Personen haben besondere Fähigkeiten, was der Geschichte einen angenehmen Drall gibt, denn vom Prinzip her könnte die Story auch ohne die Abnormen funktionieren. Dann wäre es aber nichts weiter als ein Abklatsch ohne eigene Idee.

Die Abnormen macht somit recht viel Spaß beim Lesen. Die Geschichte ist klar und strukturiert dargelegt, die Personen eingängig und nachvollziehbar in ihren Handlungen. Wie so oft in solchen Filmen (äh, Büchern) bleibt der Rest der Welt unbeachtet – typisch amerikanisch irgendwie…

Die Abnormen ist kein „Muss-man-unbedingt-lesen-Buch“, aber sorgt zumindest für einige unterhaltsame und doch recht spannende Stunden. Einiges ist leicht vorhersehbar, aber das spielt keine wirkliche Rolle denn das Buch ist ausreichend genug, um dafür gesorgt zu haben, dass ich mir den zweiten Band auf den Reader geladen habe – interessanterweise beginnt dieser erheblich spannender. Will ich mal hoffen, dass Band 2 dann nicht auf späteren Seiten absackt – soll aber hier nicht Thema sein.

Jürgen Seibold/26.11.2015

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