Liz Jensen: Die da kommen

Originaltitel: The Uninvited

Deutsch von Susanne Goga-Klinkenberg

© 2012 Liz Jensen

© 2013 der deutschsprachigen Ausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

ISBN 978-3-423-24960-7

ca. 318 Seiten / € 14,90

COVER:

Ein siebenjähriges Mädchen tötet seine Großmutter auf brutale Weise. Und das ist nur der Anfang: Überall auf der Welt häufen sich Fälle von Gewalt, die Kinder gegen ihre Familien verüben…

Der Anthropologe Hesketh Lock hat zunächst ein ganz anderes Rätsel aufzuklären. Hesketh ist ein „Troubleshooter“ – er wird auf der ganzen Welt für Aufräumarbeiten und Analysen bei internen Skandalen und Betrügereien eingesetzt. Zusammenhänge und Muster zu erkennen ist Heskeths besonderes Talent. Der Grund dafür hat einen Namen: Asperger-Syndrom…

Hesketh entdeckt als Erster einen Zusammenhang zwischen den sich häufenden Fällen von schwerer Industriesabotage und den Attacken von Kindern gegen Erwachsene, die binnen kurzem wie zwei Epidemien den ganzen Erdball erfassen. Wer sind die geheimnisvollen „sie“, von denen die Kinder immer wieder reden und die offenbar die treibende Kraft hinter den dramatischen Ereignissen sind?

REZENSION:

Als erstes kann ich sogleich melden, dass dieses Cover mich absolut angesprochen hat und nach der Lektüre der Kurzbeschreibung gab es absolut kein Halten mehr, da beides für einen durch und durch interessanten und spannenden Thriller sprach.

Es geht auch fulminant los und man findet sich innerhalb kürzester Zeit in der Thematik der mordenden Kinder wider.

Leider geht es dann in Richtung des Troubleshooters Hesketh, der in der Welt unterwegs ist und sich mit der Aufdeckung von Industriespionage beschäftigt. Die Erzählweise Liz Jensens ist dabei uneingeschränkt eingängig gehalten und die vermeintliche „Krankheit“ Heskeths lädt zum Recherchieren ein. Man wird dadurch auch recht schnell über das Asperger-Syndrom informiert, welches die Handlungsweise des Protagonisten anschaulich und nachvollziehbar macht.

Leider lässt sich Liz Jensen aber etwas zu viel Zeit und dadurch fällt es dem Leser – insbesondere durch die Hohe Erwartungshaltung des Covers und dessen Beschreibung – sehr schwer, bei der Stange zu bleiben.

Durch diese fehlende Befriedigung eines aufgebauten Themas und der spannungsfreien Begleitung Heskeths war es mir somit nicht möglich, dieses Buch zu einem für mich geeigneten Ende zu führen – selten, das ein Buch von mir abgebrochen und zur Seite gelegt wird; hier ist es leider geschehen, da es einfach nicht oder leider viel zu spät in die notwendigen Gänge eines Thrillers kommt.

Meine dezente Recherche in den Weiten des Internets bestätigten mir diesen Umstand: Viele brachen dieses Buch ab, manch andere beendeten es erfolgreich und waren positiv gestimmt – leider auch in etwa gleich viel eher negativ.

Nichts desto trotz gefiel mir die Art und Weise des Erzählens und die genauen Beschreibungen. Liz Jensen müsste sich nur noch etwas schneller mit dem Aufbau eines Spannungsbogens beschäftigen – oder einfach das Buch anders deklarieren, damit man nicht enttäuscht ist.

Jürgen Seibold/02.08.2013

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